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Kurator'in für: Medien und Gesellschaft Kopf und Körper Flucht und Einwanderung Fundstücke Feminismen
piqd für euch die Perlen unter den Radio Features. (Bis Ende 2017 für Deutschlandfunk Kultur, inzwischen unabhängig und senderübergreifend).
Lebt und arbeitet als freie Autorin, Regisseurin und Produzentin mit Schwerpunkt künstlerisches Feature in Berlin. Hat alles mögliche an Geisteswissenschaften studiert und ist Absolventin der EBU Master School on Radio Features. Sie veröffentlichte außerdem ein erfolgloses Hip Hop Album, arbeitete sich durch bislang sieben musikalische Stilübungen von Reggae bis Death Metal, und hat trotz aller Widrigkeiten zwei wunderbare Kinder in die Welt gesetzt.
*Willkommen im 24. Türchen des piqd-Adventskalenders.*
Wer ist eigentlich dieser Typ mit dem weißen Bart und dem roten Mantel, von dem man in der Weihnachtszeit dutzende Exemplare auf Weihnachtsmärkten, in Kaufhäusern, Seniorenheimen oder sonst wo herumtingeln sieht – vielleicht nur nicht gerade jetzt während der Pandemie, aber normalerweise? Wer nicht (mehr) an ihn glaubt, den Weihnachtsmann, wem der vorweihnachtliche Shoppingwahnsinn auf die Nerven geht, schaut schnell genervt oder belustigt weg.
Marie von Kuck aber hat hingeschaut und für ihr wunderbares Feature „Ich, der Weihnachtsmann - Bekenntnisse eines Unbekannten“ drei von ihnen kennen gelernt. Sie heißen Stippi, Shanti und Hu Ping Chen, und alle drei nehmen ihren Job als Weihnachtsmann sehr ernst. Sie alle SIND der Weihnachtsmann, der echte, heißt es im Erzähltext.
Stippi hört man die Berliner Schnauze an, wenn er sich zu den Bauarbeitern in einer Berliner Kiezkneipe setzt und nach kurzem Geplauder erst einmal einen Kaffee bestellt. Er sei eine multiple Persönlichkeit. Er könne keine Rolle spielen. „Wenn ich Weihnachtsmann bin, bin ich 100% Weihnachtsmann“. Alle drei lieben das Schenken. Aber damit sind nicht in erster Linie in buntes Papier gewickelte Waren gemeint. Auch Hu-Chin Peng, der schon vieles in seinem Leben erlebt hat, von absoluter Armut bis zum tiefen Fall in die Insolvenz nach einem zunächst rasanten Aufstieg einer von ihm gegründeten Werbeagentur, fühlt sich dazu berufen, denen etwas zurückzugeben, die am wenigsten besitzen, vielleicht nicht einmal mehr Hoffnung. Er selbst stand einmal kurz vor der Obdachlosigkeit. Und im Grunde sind es genau diese Erlebnisse, die ihm gezeigt haben, wie wichtig Zusammenhalt und Unterstützung durch wohlwollende Menschen sind. Auch Shanti-Weihnachtsmann, der in seiner Zeit als Bettelmönch viel über das Schenken und beschenkt werden gelernt hat, ist eine Person, die man gleich umarmen möchte. Das würde ihn freuen, denn laut ihm, brauche der Mensch täglich „drei Umarmungen, um zu überleben, acht, um seinen Status zu halten, und zwölf, um zu wachsen“. Seine Wohnung ist ein durchetikettiertes Sammelsurium an Dingen, die er „zum Basteln und Werken mit den Kindern“ brauche. Erbost scheint er manchmal über die Ansprüche mancher Eltern, die von ihm in seiner Rolle als Weihnachtsmann unmögliche Dinge erwarten, mitunter boshafte und erschreckende. Er solle schlecht über den Vater reden, der die Mutter verlassen habe, solle sogar ein Kind in seinen Sack stecken. Da wird er, der selbst im Heim aufgewachsen Misshandlungen erlebt hat, schon auch mal zum Schutzpatron der Kinder. Sein Monatsgehalt steht auf einem Zettel, den sich der inzwischen Demenzkranke an eine Pinnwand geheftet hat. Es sind um die 460€. Dabei zahlt er allein 300€ Miete. Wie geht das? Es geht, sagt Shanti, und dann: „Ich bin reich“. Man will nur hoffen, dass auch ihm in Zeiten wie diesen Menschen zur Seite stehen, die ihn beschenken und unterstützen.
Wenn man den Weihnachtsmännern zuhört, kann man ahnen, wie gut sie ihren Job machen. Und auch die Autorin und Sprecherin hat hier wirklich gut gearbeitet. Das Feature ist klanglich zudem wunderbar in Szene gesetzt von Regisseurin Beatrix Ackers – ein Ohrenschmaus zur Weihnachtszeit, der Freude macht, rührt, und zum Nachdenken anregt. Ja, ich glaube (wieder) an den Weihnachtsmann!
Sendung: 18.12.2020, 20:05 Uhr, Deutschlandfunk
oder jetzt schon online.
Quelle: Marie von Kuck Bild: imago/Bernd Friedel www.deutschlandfunkkultur.de
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