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Kurator'in für: Medien und Gesellschaft Kopf und Körper Flucht und Einwanderung Fundstücke Feminismen
piqd für euch die Perlen unter den Radio Features. (Bis Ende 2017 für Deutschlandfunk Kultur, inzwischen unabhängig und senderübergreifend).
Lebt und arbeitet als freie Autorin, Regisseurin und Produzentin mit Schwerpunkt künstlerisches Feature in Berlin. Hat alles mögliche an Geisteswissenschaften studiert und ist Absolventin der EBU Master School on Radio Features. Sie veröffentlichte außerdem ein erfolgloses Hip Hop Album, arbeitete sich durch bislang sieben musikalische Stilübungen von Reggae bis Death Metal, und hat trotz aller Widrigkeiten zwei wunderbare Kinder in die Welt gesetzt.
Elisabeth Weilenmann hat sich in einem sehr persönlichen Feature mit der Klimakrise beschäftigt. "Vom Grashalm im Sturm" lautet der Titel, und man mag bisweilen den Eindruck bekommen, dass die Autorin selbst dieser zarte Grashalm ist, der irgendwie mit der drohenden Gefahr, der er ausgesetzt ist, umzugehen versucht. Denn der Sturm kommt, und wir haben keinen zweiten Planeten, auf den wir ausweichen könnten, das ist der Autorin bewusst. Es kommen auch ihre Eltern als Vertreter einer älteren Generation zu Wort. Die Mutter teilt ihren Schmerz mit der Hörerschaft, dass sie für ihre Enkel eine dunkle Zukunft sieht, der Vater seine langfristigen Beobachtungen in Bezug auf die klimatischen Veränderungen einerseits, aber auch auf die schon lange währenden Diskussionen darum. Auch andere Stimmen kommen zu Wort:
"Bei mir war so ein Schockmoment, wie ich das Hot House Earth Paper zum ersten Mal gelesen hab. Das ist 2018 erschienen und ist von wirklich renommierten Forschungsinstituten, den besten der Welt, und die haben das erste Mal sich angeschaut, wie diese Kipp-Elemente, die wir so in unserem Klimasystem haben, wo man schon länger weiß, bestimmte wichtige Klimaelemente wie der Monsunregen oder wie der Jet-Stream, dieses Windband um die Nordhalbkugel, dass die relativ plötzlich von einem Zustand in einen anderen kippen könnten, den wir nicht genau berechnen können, wo aber unser Wetter absolut unberechenbar wird und dafür auch es ganz schwierig wird, unsere Landwirtschaft zu planen."
Die Autorin soll ein Feature zum Thema Klimawandel machen, das die Wahrheit ungeschönt erzählt und doch Mut macht – so wurde es mit einer Hörfunkredaktion vereinbart. Doch sie ringt mit sich und kann es lange Zeit nicht. Angst um die eigene Zukunft und die ihres Sohnes lähmt sie.
"Abends klappe ich das Notebook wieder auf und gebe ein: 'Haus in Norwegen kaufen'. Es erscheinen wunderschöne Bilder von Häusern in wilder Natur. Noch dazu relativ preiswert. Vielleicht sollte ich einfach nach Norwegen ziehen? Weg aus dieser Gegend. Wären mein Sohn und ich dort sicher? Wären wir auch glücklich ohne unsere Familie, ohne unsere Freunde, ohne die gewohnte Umgebung? Warum Norwegen? Eine erste Assoziation: viel Wasser, freundliche Menschen. - - Flucht vor den harten Fakten, Flucht vor der Verzweiflung, Flucht vor dem sich Auseinandersetzen müssen, Flucht vor der Angst, Angst vor den Waldbränden, Angst vor diesen trockenen Sommern, Angst vor Klimamigration und einem Kampf der Kulturen, Angst davor, dass wir uns gegenseitig die Köpfe einschlagen. Angst vor dem Wesen des Menschen."
Neben der persönlichen Auseinandersetzung der Autorin mit dem Thema vermittelt das Feature auch Fakten und Wissenswertes, z. B. über die gefährlichen Klima-Feedback-Loops.
"Klima-Feedback-Loops sind sich selbst verstärkende Kreisläufe, die durch die Erwärmung des Planeten in Gang kommen, zur Erwärmung beitragen und die Erwärmung weiter verstärken. Es sind irreversible Kettenreaktionen. Wissenschaftler haben Dutzende davon identifiziert. Die vier wichtigsten sind der Permafrost-Feedback-Loop, der Wald-Feedback-Loop, Atmosphärische Feedback-Loops und der Albedo- Feedback-Loop. Ich lese über all das in seriösen, ernst zu nehmenden Zeitschriften. Mir wird schlecht."
Ein Feature, das sich, trotz der Schwere des Themas, trotz der scheinbar ausweglosen Situation, die sich hier deutlich vermittelt, einen positiven Blick am Ende bewahrt. Es ist gelungen. Und lässt die Hörerschaft doch nachdenklich zurück. Vielleicht können einige die Verzweiflung der Klima-Kleber*innen besser verstehen, wenn ihnen der Ernst der Lage einmal klarer bewusst wird. Dafür aber müsste der Schritt aus der Wohlfühlblase heraus getan werden. Das Feature ist wunderbar umgesetzt, aber es ist keine Wohlfühloase. Es rüttelt auf, indem es schonungslos und mit Wut und Trauer auf die zähen und unzureichenden Handlungen aus Politik und Gesellschaft hinweist und zugleich mit akustischen Mitteln unseren Blick auf die Schönheit und Zerbrechlichkeit unserer wunderbaren Erde schärft.
Quelle: Elisabeth Weilenmann Bild: EyeEm / Heiko Sch... www.hoerspielundfeature.de
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