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Egon Krenz: "Jede Waffenlieferung ist eine neue Lizenz zum Töten"

Stephan Giering
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Stephan GieringDienstag, 28.06.2022

Egon Krenz, letzter Staatsratsvorsitzender der DDR, hat den 1. Teil seiner Biografie veröffentlicht. Aus diesem Anlass hat die Neue Zürcher Zeitung ein langes Interview mit ihm geführt. Als DDR-Funktionär hielt er treu zur Sowjetunion. Bis heute glaubt er, Russland wolle eigentlich den Frieden und der Sozialismus wäre ein gutes Gesellschaftsmodell. Das ich aufgrund meiner eigenen Biografie als politisch verfolgter Schüler der SED-Diktatur Herrn Krenz und seine Sozialismus-Phantasien weiterhin kritisch sehe, ändert nichts an der objektiven Tatsache, dass Herr Krenz eine historisch bedeutsame Person der deutschen Zeitgeschichte ist. Man erfährt in diesem Interview viel über Krenz`Jugend, den Besuch im Jahr 1984 vom damaligen NATO-Skeptiker und engagierten Jungsozialisten Olaf Scholz bei der DDR-Führung , die Rolle der beiden Staaten in Deutschland zur Bewahrung des Friedens in Europa während des Kalten Krieges und einiges spannende mehr. Abschließend ein Interview-Zitat von Herrn Krenz über seine Ansichten zur internationalen Politik: "Jeder Staat hat Interessen, und je mächtiger ein Staat ist, desto grösser sind auch seine Interessen. Zudem haben sie das Bedürfnis, anderen Staaten vorzuschreiben, wie sie in guter Nachbarschaft mit ihnen leben sollten. Sie missionieren. Das taten die früheren Kolonialmächte so, das machen die Amerikaner bis heute."

Egon Krenz: "Jede Waffenlieferung ist eine neue Lizenz zum Töten"

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