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Droht das digitale Sweatshop-Problem?

Ole Wintermann
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Ole WintermannFreitag, 22.04.2016

Rund 3,2 Milliarden Menschen sind online. Damit steigt auch die Chance, global miteinander vernetzt zu arbeiten. Egal von wo und mit wem. Digitale Arbeit kann im besten Sinne Vorteile für Arbeitnehmer generieren. In unregulierten digitalen Arbeitsmärkten jedoch könnte die bisher schon schlechte physische Arbeit in digitale prekäre Arbeit verwandelt werden. Die Arbeitsweise der “Sweatshops” – also stupide und wiederkehrende Arbeit mit miserabler Bezahlung – ist auch auf die digitale Arbeitssphäre übertragbar.

Mark Graham vom Oxford Internet Institut untersucht Chancen und Risiken digitaler Arbeit und der neuen Arbeitsmärkte. Beleuchtet werden die Arbeitszusammenhänge, Lebensumstände der Arbeiter sowie die Regulierung der Arbeit in Südostasien und in Sub-Sahara-Afrika. Am Ende müsse mehr Transparenz stehen, so dass Menschen in den Entwicklungsländern nicht am Ende des Tages mit Peanuts nach Hause gehen müssen.

144 Online-Arbeiter wurden über ihre Arbeit und deren Einfluss auf ihren Lebensunterhalt befragt. Ein Ergebnis lautete: Die Beschäftigungsverhältnisse sind prekär, bieten wenig Stabilität. "Es ist genauso leicht, Menschen anzuheuern, wie sie auch wieder zu feuern." Die Arbeitgeber verlagern das Unternehmensrisiko auf die Schultern der Arbeitnehmer.

Um die ausbeuterische Praxis zu unterbinden, müssten die Regierungsverantwortlichen nachhalten, ob Regulierungen des Arbeitsmarktes wirksam sind. Der Artikel bietet einen neuen Blick auf die digitale Arbeit, nämlich den Aspekt der Transformation von "heute physisch prekär auf künftig virtuell prekär". 

Droht das digitale Sweatshop-Problem?

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