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DOOM damals und heute – keine »Verdoomung« durch den »Freudenstock mit eingebautem Tötungsknopf«

Christian Huberts
mächtiger™ Kulturwissenschaftler und Kulturjournalist
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Christian HubertsMontag, 16.05.2016

Es ist erstaunlich, wie viel sich in rund 20 Jahren ändern kann: In der Indizierungsbegründung der BPJM (damals BPJS) heißt es zum Ego-Shooter DOOM (1993), »[d]as Spiel setze mit seiner spekulativen, effektheischenden Aufbereitung blutiger Metzelszenen im Wesentlichen auf ein beim potentiellen Nutzer vermutetes voyeuristisches bzw. sadistisches Interesse«. Zur Begründung der Deindizierung im Jahre 2011 heißt es dann wiederum, »[f]ür den heutigen Betrachter stelle sich das Spiel grafisch allenfalls auf unterem Comic-Niveau dar«. Die Zeiten ändern sich und damit offenbar auch die Wahrnehmung von Gewalt in Computerspielen. Die »Verdoomung der Republik« scheint vorerst verhindert, nein, mehr noch, laut BPJM ist DOOM»heute vor allem von historisch-wissenschaftlichem Interesse«.

Auch bei der Kulturzeit auf 3sat hat sich sprachlich einiges getan. Wurden dort vor einigen Jahren noch Joysticks – in bester bildungsbürgerlicher Hilf- und Ahnungslosigkeit – als »Freudenstock mit eingebautem Tötungsknopf« bezeichnet, klappt es mittlerweile ganz gut mit der kulturellen Einordnung von Games. Das ist unter anderem Valentina Hirsch zu verdanken, die sich seit vielen Jahren große Mühe gibt, spannende Fernsehbeiträge intakt durch die Endredaktion zu retten. Mit ihrem Bericht über das neuste DOOM (2016) ist ihr das wunderbar gelungen. Die Kulturgeschichte des »Killerspiels« wird kompakt zusammengefasst, die gesellschaftlichen Kontexte von DOOM beleuchtet, die Protagonisten (etwa John Romero) besucht, die Weiterentwicklung des Shooter-Genres aufgezeigt sowie kulturwissenschaftliche Einschätzung (durch Marcus Stiglegger) geleistet. Headshot!
DOOM damals und heute – keine »Verdoomung« durch den »Freudenstock mit eingebautem Tötungsknopf«

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