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Diversität am Arbeitsplatz darf nicht durch einen konservativen Dresscode ausgebremst werden

Ole Wintermann
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Ole WintermannDonnerstag, 29.08.2019

In einer von Randstad durchgeführten Umfrage unter Beschäftigten zum Dresscode an ihrem Arbeitsplatz hat man herausgefunden, dass Beschäftigte durchschnittlich auf $ 5.000 Jahresgehalt verzichten würden, wenn man ihnen überließe, wie sie sich am Arbeitsplatz kleiden. Oder anders formuliert: 33 % der Befragten würden kündigen, wenn ihnen ein formaler Dresscode aufoktroyiert würde. Es stimmt mehr als nachdenklich, dass wir überhaupt darüber reden müssen, wie sich mündige Arbeitnehmer (und mündige Bürger) an ihrem Arbeitsplatz anziehen “dürfen”. Die mit dem Klimawandel verstärkt auftretenden Hitzetage “befeuern” diese Debatte über den Dresscode aber zur Zeit merklich.

⅔ der Befragten meinen, dass ein Anzug im beruflichen Gespräch angebracht sei und 42 % würden eher zu spät als falsch gekleidet zum Gespräch erscheinen. Selbst zu drastischen Maßnahmen wäre man im Zweifel gerade unter den Millennials bereit:

"Forty percent of millennials would rather spill coffee on themselves before a big meeting than show up wearing the same outfit as their boss."

Gleichzeitig verzichtet aber jeder zweite Beschäftigte auf die Anzughose, wenn es sich um einen Video-Call handelt; die Anzugjacke wird aber dennoch getragen. Und zugleich hat jeder zweite Befragte nichts gegen Leggings am Arbeitsplatz. 72 % der Befragten fühlen sich nicht unwohl, wenn der Gesprächspartner nicht adäquat gekleidet ist. Es scheint damit, dass viele Beschäftigte im vorauseilendem Gehorsam handeln und denken.

Ein Randstad-Verantwortlicher meint dazu:

“It’s great to empower your employees to dress for their day, as well as show their personality, but it is equally important for employers to set some clear guidelines to ensure that everyone feels comfortable.”

Diese Meinung teile ich nicht. Wenn wir in den letzten Jahren gesellschaftlich mehr dazu übergegangen sind, Diversität zu befördern, kann dieser Trend nicht am Anzug halt machen. Diversität geht vor Konformität.

Diversität am Arbeitsplatz darf nicht durch einen konservativen Dresscode ausgebremst werden

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