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Die Zukunft der Arbeit ist weiblich – aber wie gestalten wir den Übergang?

Ole Wintermann
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Ole WintermannSamstag, 13.01.2018

Der erste Teil des Titels würde den Inhalt des Textes von Rebecca Searles eigentlich besser wiedergeben als der von ihr selbst gewählte, der von der Zukunft der weiblichen Künstlichen Intelligenz (KI) spricht. Searles verweist auf die gemeinhin akzeptierte Erkenntnis, wonach zukünftig v. a. die Menschen ihren Job behalten oder einen neuen bekommen werden, die fähig sind, emotionale Intelligenz in ihre Arbeit einzubringen, da diese Form der Intelligenz noch lange nicht von KI kopiert werden kann. Mit emotionaler Intelligenz gehen Kritikfähigkeit, Kreativität und Innovationsbereitschaft einher. Diese individuellen Kompetenzen sind besonders in den “pinken” Berufen und Tätigkeiten gefragt, die von Frauen dominiert werden. Jedoch wird die Nachfrage nach diesen individuellen Kompetenzen eben auch in den männlich dominierten Berufen zunehmen.

Etliche Studien haben aber gezeigt, dass Männer nach wirtschaftlich bedingten Arbeitsmarktkrisen weniger anpassungsfähig sind, dass in allen Sub-Kategorien der emotionalen Intelligenz Frauen besser abschneiden als Männer. Für mich wäre an dieser Stelle die Frage aufgetaucht, in welcher Weise wir daraus Schlüsse ziehen können für die dringend notwendige Umgestaltung unserer Arbeitswelt in Richtung von mehr Empathie oder für die Reform der Bildungsinhalte an Schulen. Was nützt beispielsweise die Verweiblichung der Auswahlkriterien in Bewerbungsgesprächen, wenn in unternehmerischen Systemen nach wie vor ellbogenbelohnte Schornsteinkarrieren der Standardfall sind? Wenn wir zu sehr der Gewinner-Verlierer- (Frau/Mann) Binarität verhaftet bleiben, haben am Ende weder Firmen noch Menschen etwas von diesem sich daraus ergebenden Nullsummenspiel.

Es reicht nicht zu fordern: “Look out for the women. Hire them, mentor them, promote them, support them.” Wir müssen uns vielmehr Gedanken darüber machen, wie die o. g. weiblichen Eigenschaften in den bestehenden Systemen besser – für alle Menschen – incentiviert werden können. Wie gestalten wir diesen Übergang?

Die Zukunft der Arbeit ist weiblich – aber wie gestalten wir den Übergang?

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