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Kurator'in für: Europa Volk und Wirtschaft
Jahrgang 1953
Studium der Elektrotechnik und Elektronik
Forschung / Lehre auf dem Gebiet der Wissenschafts- und Innovationstheorie
Entwicklung von Forschungsprogrammen im IKT-Sektor für verschiedene Bundesministerien und Begleitung der Programme und Projekte - darunter Smart Energy, Elektromobilität, netzbasiertes Lernen, Industrie 4.0
Nun im Un-Ruhestand
Zwar meint der schweizer Journalist und Schriftsteller Giuseppe Gracia, es seien vor allem Linke Meinungsführer, die die westliche Kultur seit Jahren als «systemisch ungerecht» anklagen. Das stimmt so nicht. Fast alle Farben- und Richtungslehren tun das mehr oder weniger. Und sie nutzen mehr oder weniger auch die Utopia-Methode. Aber bleiben wir bei der linken Version:
Sie machen den Westen verantwortlich für Imperialismus, Rassismus, Sexismus und die Zerstörung des Klimas. Das Vorgehen hat Methode, und sucht man dafür einen Namen, liegt nahe, von der «Utopia-Methode» zu sprechen. Sie besteht darin, an die Wirklichkeit der abendländischen Welt einen falschen Massstab anzulegen. Nämlich den einer von Unrecht und Bosheit gereinigten Welt – gegen die auch die beste aller möglichen Realitäten verlieren muss.
Für Fridays for Future, Gender-Mainstreaming, Antifa oder Black Lives Matter ist der Westen eine Kultur weisser Täter. Ursprung von Sklaverei, Frauenverachtung, Homophobie, kapitalistische Gier oder Faschismus. Das alles gibt es sicher, aber ist das wirklich genuin westlich? Und warum glaubt man das?
Menschenrechte, Wohlstandsniveau oder Selbstbestimmung der Frau in arabischen Ländern? Machtpolitik und Klimasünden in China? Meinungsfreiheit in Russland? Wer mit der Utopia-Methode im Westen Stimmung gegen den Westen machen will, muss solche Realitäten ausblenden. Im Vergleich mit dem Rest der Welt, nach dem Massstab vorgefundener Wirklichkeiten, würde der Westen nämlich relativ gut abschneiden.Aber man vergleicht die real existierenden westlichen Kapitalismen nicht gern mit anderen real existierenden Gesellschaften - z.B. dem Sozialismus à la Nordkorea und Venezuela, den arabischen Staaten oder den russischen bzw. chinesischen Gesellschaftsmodellen. Nein, man spiegelt sie an Idealvorstellungen, an Utopien. Etwa an einem theoretischen, irrealen Sozialismus. Die Folge, so Giuseppe Gracia:
Die Utopia-Methode führt zu einer von der Realität abgekoppelten Moralisierung der Politik, zu einem quasireligiösen Politikverständnis, ähnlich wie beim Marxismus, der von der säkularisierten Heilshoffnung einer gerechten Menschheit ausgegangen war.
Wohlgemerkt geht es nicht um die Verurteilung gesellschaftlicher Selbstkritik. Offene Gesellschaften brauchen das Engagement gegen Fehlentwicklungen und Ungerechtigkeiten. Idealismus und kritische Geister sind ein Fundament des Westens. Aber Politik darf eben
nicht an Utopien gemessen und vom Standpunkt einer Wunschmenschheit aus verurteilt werden. Vielmehr muss Politik mit der potenziellen Grösse und den potenziellen Abgründen des realen Menschen rechnen und ihm bestmöglich dienen. ….. Und es gehört zum demokratisch unerlässlichen Pragmatismus, mit der Politik nicht den Himmel auf Erden zu versprechen, wie es totalitäre Regime tun.
Quelle: Giuseppe Gracia www.nzz.ch
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"mit der Utopia-Methode im Westen Stimmung gegen den Westen" - ok. Das ist die falsche Schlussfolgerung. Aber aus einer richtigen Methode. Denn woran sollten wie unsere Gegenwart messen wenn nicht an dem was wir besser uns vorstellen können? Pragmatismus gut und schön (=und auch ich misstraue allen die totalitär alle Antworten zu kennen glauben); aber nur Pragmatismus verhindert jede Verbesserung weil es ja immer etwas im Vergleich zur aktuellen eigenen Situation schlechteres gibt.
Zudem darf man nicht denken, jede Kritik am Westen würde gleich bedeuten, dass man nicht auch andere kritisiert.
Im Gegenteil.
und vielleicht sind wir gegenüber dem Westen so viel kritischer, weil wir in ihm leben und weil wir gerade angesichts der Ideale viel härtere Kriterien anlegen...
Gutes Ding!
Ideologische Deutungsmodelle sind nur leider genau so insuffizient, wie sie persuasiv sind. Seltsame Korrelation, das....
"Wohlgemerkt geht es nicht um die Verurteilung gesellschaftlicher Selbstkritik. Offene Gesellschaften brauchen das Engagement gegen Fehlentwicklungen und Ungerechtigkeiten. Idealismus und kritische Geister sind ein Fundament des Westens."
word!