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Kurator'in für: Fundstücke Zeit und Geschichte
Seit der ersten Stunde als Kurator bei Forum dabei: Dirk Liesemer arbeitet als Journalist für Magazine wie mare und G/Geschichte. Er hat Politik, Philosophie und Öffentliches Recht studiert, die Henri-Nannen-Journalistenschule besucht, immer mal wieder in Redaktionen gearbeitet und ehrenamtlich eine Reihe von Recherchereisen mitorganisiert und begleitet. Bisher fünf Bücher, darunter "Café Größenwahn" (2023), ein Ausflug zu den großen Kaffeehausliteraten des Fin de Siècle. Foto: Andreas Unger
Kulturredakteur Tobias Rapp hat einen autobiografischen Essay über die Waldorfschulen geschrieben, den ich im Großen und Ganzen unterschreiben kann. Anlass für seinen Artikel ist die niedrige Impfquote in Deutschland, die auch an weit verbreiteten Einstellungen des anthroposophischen Milieus liege. Es gibt zwar keine präzisen Umfragen, aber plausibel ist solch eine Behauptung auf jeden Fall.
Rapp kennt die Waldorfschulen von innen, er war dort Schüler und auch ich musste rund fünf Jahre lang eine solche besuchen. Zwar spitzt Rapp hier und dort zu (als eine christliche Sekte habe ich die Schule weniger erlebt, wohl aber als eine überraschend autoritäre, selbstverliebte und versteinerte Anstalt), doch so oder so ist sein Text lesenswert, weil das anthroposophische Denken weit über die Schulen hinaus in die Mitte der Gesellschaft ausstrahlt.
Übrigens hatte bereits im April die Autorin Margarete Moulin einen sehr aufwändig recherchierten Text mit ähnlicher Stoßrichtung für die Zeit verfasst. Ihr Bericht, der leider hinter einer Bezahlschranke steht, kam in den Waldorfschulen nicht gerade gut an. Dabei war die Autorin gar nicht per se gegen diesen Schultyp eingestellt.
Und bei aller Kritik an den Waldorfschulen und weil dies auch bei Rapp anklingt: Es mag zwar sein, dass Steiners Denken rassistische Elemente enthält, darüber wird ja in der Tat seit Langem gestritten, aber im schulischen Alltag begegnet einem dies nicht. Die Probleme liegen anderswo.
Quelle: Tobias Rapp, DER SPIEGEL Bild: Dubravka Petric /... www.spiegel.de
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Corona-Leugnung hat keinen Platz an Waldorfschulen"
Sind Anthroposophen gleich Impfgegner? Der Waldorfpädagoge Jost Schieren bestreitet das. Einige Eltern und Lehrkräfte würden sich ihre eigene Ideologie zusammenstricken.
https://www.zeit.de/ge...
Da müssen wir aber aufpassen. Wenn wir jetzt anfangen, uns alle gegenseitig als Nazis zu bezeichnen, wird sich das irgendwann bewahrheiten. Andere Menschen aufgrund ihrer Haltung, lebensphilosopischen Überzeugung oder Religion zu diskreditieren, nur weil einem die zugrundeliegende Argumentation fremd ist, sollte in einem Medium wie piqd nicht passieren. Auch wenn das ein Spiegel-Artikel ist: Ihr solltet ihn nicht bewerben in dieser Zeit der gegenseitigen Schuldzuweisungen.
Die Pandemie ist scheiße. Und daran sind weder die Impfskeptiker schuld noch die Waldorfschüler, ja nicht mal die AfD. Wir stehen als gesamte Menschheit vor dieser Herausforderung und dieses Herumhacken auf anderen, nur weil wir sie nicht verstehen, wird uns nicht helfen, unsere gemeinsamen Probleme zu bewältigen.
Das gleiche Thema behandelt der Soziologe Oliver Nachtwey:
https://www.deutschlan...
Sein Fazit ist bitter:
"Ich fürchte, die schlechte Botschaft ist, aus unseren Interviews und Studien wissen wir, dass eine verbesserte Kommunikation, eine sachliche, wissenschaftlich evidenzbasierte Aufklärung mit Maßnahmenkritikern relativ wirkungslos ist. Die sind sehr, sehr häufig in einem bestimmten Tunnel drin und nehmen kognitiv eigentlich nur die Informationen wahr, die zu ihrem Argument passen. Ich denke, es wird auf zwei Varianten hinauslaufen. Entweder wird es eine Gesellschaft werden, die relativ wenig macht; dann sind wir alle entweder geimpft, genesen oder gestorben. Das heißt, es würden sich alle anstecken und man hat dann dadurch eine Durchseuchung. Oder man betrachtet die Impfung als etwas Privates oder als etwas Persönliches, was aber gesellschaftlich nicht privat ist. Das heißt, über eine Impfpflicht zu sprechen, das ist jetzt auch (Stichwort Masern oder Pocken) gesellschaftlich nicht so etwas Neues, der Widerstand dagegen auch nicht. Aber ich halte zumindest eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen und bestimmte Einschränkungen für kein schönes, kein liberales Mittel, aber wahrscheinlich das letzte Mittel der Wahl."
Um auch noch kurz meinen Senf dazu zu geben:
ich erwarte von den oft zu recht gelobten Waldorfschulen (=aus pädagohischer und Alternative-zum-Schulsystem) einfach ... mehr.
Und es ist schon relevant was eine hundert Jahre alte Urschrift sagt: wenn das Unangenehme an Steiner nicht gelten soll braucht es Abgrenzung und Erklärung wie denn heute die Basis für Waldorf etc. aussieht ohne diese Steiner-Texte.
Holla. Da „musste“ einer DIE Waldorfschule 5 Jahre besuchen. Als gäbe es DIE eine Waldorfschule (genauso wie DEN Christen oder DEN Muslim). Witzig ist, dass der Kurator bei Steiner rassistische Tendenzen ausmacht (welche im Übrigen durch mindestens so viele Essays widerlegt wurden wie anders herum) und bedient im selben Atemzug selber Stereotype. Passend dazu hatten wir hier im Stuttgarter Kreis in der ersten Welle einen großen Aufmacher in der Tageszeitung, dass einige Eltern einer Waldorfschule massiv gegen Masken mobil gemacht hat. Weiter unten im Text kam dann heraus, dass dieses Verhalten auch für zahlreiche öffentliche Schulen galt. Von einem Kurator bei Piqd erwarte ich mehr Differenzierungsfähigkeit, sonst reicht ein Abo der BILD.