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Wir sind eine Gruppe junger Journalist:innen und verfolgen Woche für Woche, was in deutschsprachigen Zeitungen und Zeitschriften an Reportagen erscheint. Ob große Geschichten im "Spiegel" oder der "Zeit" oder kleinere (aber trotzdem großartige) in Magazinen, die man sonst eher nicht auf dem Schirm hat. Die Besten wählen wir für euch aus. Die Geschichten, die man gelesen haben muss.
Manche Texte muss man einfach lesen. Nicht wegen ihres Nachrichtenwerts. Nicht wegen ihrer klugen Gedanken. Nicht wegen ihrer Schönheit. Der Verantwortung wegen.
Der Text von Özlem Gezer und Timofey Neshitov ist so einer. Am 19. Februar 2020 ermordete ein Rassist neun junge Menschen in Hanau. Für den SPIEGEL recherchierten Gezer und Neshitov monatelang und erstellten die »Hanau-Protokolle«. Sie sprachen mit Angehörigen, Helfern, Überlebenden, die sich seit dem Tod ihrer geliebten Menschen jeden Tag in einem kleinen Laden treffen. Sie suchen nach Antworten, die ihnen keiner zu geben scheint.
Zum Jahrestag gab es viele Texte über den Anschlag. Dieser sticht aber besonders heraus. Zum Beispiel durch die Form: Durch Protokolle und Alltags-Dialoge kommt man den Betroffenen besonders nahe und lernt ihre Perspektive besser kennen.
Es ist kein einfacher Text. An manchen Stellen ist er kaum zu ertragen, weil das Grauen so nah kommt. Aber weil er so unerträglich ist, ist er so wichtig.
Es ist nur ein winziger Einblick in den Schmerz der Eltern, der Geschwister, der Freunde. In ihre Wut. Und in die Absurdität, mit der Deutschlands Behörden diese Menschen immer wieder vertröstet. Und gleichzeitig zeigen die Autor:innen auch, wie Menschen die Kraft und den Mut finden, weiterzumachen.
Quelle: Timofey Neshitov, Özlem Gezer, DER SPIEGEL Bild: Milos Djuric / DE... Artikel kostenpflichtig www.spiegel.de
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