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Die globale Energiewende wird nicht an Rohstoffen scheitern

Ole Wintermann
Zum Kurator'innen-Profil
Ole WintermannSonntag, 26.03.2023

In der Fraktion der Klimawandelleugner sowie unter den Befürwortern eines "Weiter-So" des fossilen Wirtschaftens wird immer wieder auf den immensen Bedarf an seltenen Erden und anderen Materialien (Zement, Stahl etc.) hingewiesen, die die Energiewende hin zu einer rein elektrischen Wirtschafts- und Lebensweise mit sich bringen würde. 

Eine Studie, die bei MIT Technology Review vorgestellt wird, hat darauf nun eine eindeutige Antwort gefunden: Alle derzeit in Produkten verarbeiteten Materialien, mit denen die Infrastruktur einer Energiewende aufgebaut wird, sind im ausreichenden Maße vorhanden. So wird der Mensch für die Energiewende allein in den nächsten 27 Jahren so viel Kupfer abbauen müssen wie in der gesamten Menschheitsgeschichte zuvor insgesamt bereits abgebaut worden ist. Auch die durch den Abbau und die Verarbeitung der Rohstoffe entstehenden CO2-Emissionen sind nicht so umfangreich wie vermutet und werden sowieso durch die positiven Folgeeffekte der Energiewende um ein Vielfaches übertroffen. So wird kalkuliert, dass durch den gesamten Umbau der Energieinfrastruktur in den nächsten 3 Jahrzehnten gerade einmal soviel CO2-Emissionen entstehen werden, wie derzeit in nur einem Jahr durch das Verbrennen fossiler Energieträger produziert werden.

Ein anderer Aspekt, der aber dezidiert nicht Gegenstand der Studie gewesen ist, ist die Frage der Umweltverträglichkeit und der sozialen Folgekosten der Tätigkeiten im Zuge des Abbaus der Rohstoffe. Hierauf verweisen die Studienautoren und rufen dazu auf, auch in dieser Frage Transparenz über Handlungsansätze hin zum besseren zu entwickeln.

Die globale Energiewende wird nicht an Rohstoffen scheitern

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Kommentare 2
  1. Thomas Wahl
    Thomas Wahl · vor mehr als ein Jahr · bearbeitet vor mehr als ein Jahr

    Womit mal wieder gezeigt wird, dass man sich auf solche Langzeit-Prognosen wie beim Club of Rome nicht verlassen kann. Weder Kohle, Öl und Metalle sind durch Wirtschaftswachstum knapp geworden oder werden es absehbar. Das Problem bleibt das CO2 bei der Energieversorgung und sicher auch die Ökologie.

    Wenn ich das richtig verstanden habe, bezieht sich die Studie nur auf den Materialbedarf bei der unmittelbaren Energieerzeugung durch EE. Also die ganze sonstige Umstellung auf Batterie, Wasserstoff oder alternative Wärmeprozesse bei Stahl und Zement sind nicht enthalten. Und die Studie rechnet auch nicht mit 100% EE aus Wind und Sonne. Was sicher realistisch ist.

    Das Breakthrough-Institut mit seinem Ökomodernen Ansatz mit seiner Kritik an Wachstumsgrenzen ist sowie so interessant.

    https://en.wikipedia.o...
    https://en.wikipedia.o...

    1. Ole Wintermann
      Ole Wintermann · vor mehr als ein Jahr

      Danke für die Link-Tipps!

      Es ist (k)ein Zufall, dass ich vor kurzem einen Podcast mit einem der ursprünglichen Autoren von "Grenzen des Wachstums" produzieren konnte. Dieser wird im Mai auf diesem Blog erscheinen (zukunftdernachhaltigkeit.de). Darin geht es dann auch um den wichtigen Unterschied zwischen "Prognosen" und "Szenarien". VG

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