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Redakteur für das Games-Bookazine WASD und Computerspiel-Experte vor verschiedensten Bücherregalen im TV und Radio. Daneben doziert er regelmäßig auf Tagungen und Festivals sowie an Hochschulen mit Fokus auf digitale Spiele. Seine Texte über die Teilhabe an virtuellen Welten, die Ideologie von Spielmechaniken und die Kultur von Computerspielen erscheinen unter anderem in wissenschaftlichen Fachpublikationen, in diversen Kulturmagazinen sowie bei ZEIT ONLINE. Damit er nicht nur vor dem Monitor hockt, trägt das bekennende Sozialhilfekind die Kritik an unfairen Regelsystemen ebenso zurück in die gesellschaftliche Realität. Ihn interessieren Diskurse der ökonomischen Nützlichkeit marginalisierter Gruppen und die Bedingungen des »Mitspielens« am soziokulturellen Leben.
Was er sonst noch so treibt, lässt sich auf seinem Blog nachlesen: www.schauanblog.de
Wo sich Online-Computerspiele um die Erzeugung und Verwaltung künstlich begrenzter Ressourcen drehen, ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich realweltliche Ökonomien andocken. Ein aktuelles Beispiel ist das Glücksspiel mit In-Game-Items und echten Geldgewinnen. Mittlerweile größtenteils unterbunden, ist diese Form, virtuelle Gegenstände zu Geld zu machen, jedoch nur ein kleiner Ausschnitt einer viel längeren Entwicklung. Das so genannte »Goldfarming« in World of Warcraft und ähnlichen Massively Multiplayer Online Role-Playing Games (MMORPG) ist mittlerweile den meisten Menschen ein Begriff. Und auch in Zukunft werden die Möglichkeiten, Geld in Computerspielen zu verdienen vielleicht offizieller, aber sicher nicht seltener. Denn selbst dort, wo keine In-Game-Items zur Verfügung stehen, wird Zeit zur zunehmend raren Spielressource. So wie sich heute Menschen eine Putzfrau engagieren, weil neben der Karriere keine Zeit für die Wohnungspflege bleibt, könnten bald schon Routine-Quests und spielerische Geduldsproben an unterbezahlte Arbeiter abgegeben werden. Eine Perspektive, über die auch Cornelia Daheim im Zukunft und Arbeit-Kanal bereits lesenswert gepiqd hat.
Der Wired-Podcast Geek's Guide to the Galaxy beschäftigt sich in der neusten Episode vornehmlich mit der historischen Entwicklung der virtuellen Ökonomien. Der Journalist Julian Dibbell und der Unternehmer Marcus Eikenberry, der seine Karriere mit dem »Real Money Trade« gestartet hat, sprechen über Pferdeäpfel im Gegenwert von 20 Dollar in Ultima Online, die komplizierte Rechtslage zum virtuellen Besitz und den Spaß an der Knappheit. Spätestens wenn die generelle Möglichkeit des Weiterverkaufs von in Computerspielen gekauften Gegenständen rechtlich unterfüttert wird, steht einem In-Game-Arbeitsmarkt wohl nichts mehr im Weg.
Quelle: Geek's Guide to the Galaxy Bild: Blizzard EN wired.com
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