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Die Fernsehfahndung wird 50

Barbara Kreuzer

Neugierig, linkshändig. Ging für den Journalistik-Master nach Leipzig und kam bis heute nicht zurück. Volontierte beim MDR und ist da ganz einfach hängen geblieben. Arbeitet für Hörfunk und Fernsehen. Aufgewachsen bei Köln. Ländlich allerdings. Mit Kälbern und so.

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Barbara KreuzerFreitag, 27.10.2017

„Den Bildschirm zur Verbrechensbekämpfung einzusetzen, das ist, meine Damen und Herren, der Sinn unserer neuen Sendereihe "Aktenzeichen XY ... ungelöst", die ich Ihnen heute vorstellen möchte.“

- Eduard Zimmermann, Moderator

Jeder kennt sie; die wahrscheinlich älteste Fernsehsendung der Republik. Die ersten Worte des Moderators, das Format an sich war damals bahnbrechend. Und bleibt bis heute erfolgreich: Die Jubiläumssendung musste es am Mittwoch im linearen Programm mit dem DFP-Pokalspiel Bayern gegen RB Leipzig aufnehmen - und brachte es trotzdem auf fünf Millionen Zuschauer.* Und von der Tagesschau mal abgesehen: Welche Sendung schaffte es schon über fünf Jahrzehnte?

Zum Geburtstag gibt’s deshalb eine halbstündige Dokumentation: Das ZDF fasst die Geschichte des Klassikers und einiges Wissenswertes zum Format zusammen. Natürlich nicht, ohne auch die ärgsten Fälle nochmal anzureißen.

Die Doku selbst ist es nicht, "Aktenzeichen XY" aber durchaus: ein Stück Fernsehgeschichte.

Besonders bemerkenswert:

  • Call-ins sind schon wieder out, Kommentieren im Netz längst Gewohnheit, banal ist es trotzdem nicht: "Aktenzeichen XY" war die erste Sendung mit Zuschauerbeteiligung.
  • Das Verbrechen kommt ins Wohnzimmer und zuschauen wird sinnig; was du weißt, könnte wichtig sein. Und so schafft die Fernsehfahndung beides: Realitätsnähe und Spannung.
  • Die Doku zeigt auch Material aus den Anfängen. Ein Fest! Wie alte Werbung schon beinahe ein Kulturgut, das belegt: Reißerisch war sie nie, die Sendung. Überhaupt scheint sich das Format den allgemeinen Trends nur wenig anzupassen. Call-ins gibt’s hier ja auch immer noch.

*Zum Vergleich: Der Ballsport in der ARD brachte es auf 8,9 Millionen, „Die 100 spektakulärsten Momente vor laufender Kamera“ bei RTL sahen 2,1 Millionen.

(Video verfügbar bis 25.11.17)

Die Fernsehfahndung wird 50

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