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Am Tag der Wiedervereinigung 1990 bin ich sechs Jahre alt – danach wird meine Heimat in Sachsen-Anhalt zur Hölle.
So beginnt Katharina Wardas Text. Er handelt von einer Frau, die in einer Kleinstadt im Osten groß geworden ist, als Tochter einer deutschen Mutter und eines südafrikanischen Vaters. Er handelt von Katharinas Leben.
Als Kind begriff sie irgendwann, dass ihre Familie zu den "Asozialen" zählt, weil die Eltern nach der Wende ihre Arbeit verloren und sich mit Putzjobs und Alkohol über Wasser hielten. Als Jugendliche fand sie Halt in der Punkszene, auch, weil sie dort andere Menschen traf, die so wie sie Baseballschlägerjahre durchmachten. Und die wussten, was nach dem Flitzen und Verstecken kommt: das Abstumpfen.
Sie bezeichnet die Zeit, in der sie fast auf sich allein gestellt war beim Versuch, sich selbst zu schützen vor rassistischen Übergriffen und dem Stigma des Ostdeutsch-seins, als Hölle.
Noch bevor der „Wind of Change“ die Treuhand in meine Heimatstadt Wernigerode brachte und mit ihr die Massenarbeitslosigkeit, kamen die Nazis aus den angrenzenden alten Bundesländern. Gut ausgestattet mit Geld, einem Gefühl von Perspektiven und festen ideologischen Strukturen. Eine Wahlverwandtschaft mit den so lange getrennten ostdeutschen Brüdern und Schwestern. Eine Wahlverwandtschaft, die mir von nun an meine Heimat zur Hölle machte. Eine Hölle, die fortan in den Medien als Dunkeldeutschland bezeichnet wird.
Katharina Warda fragt sich, was das Wort "Dunkeldeutschland" mit ihrem Leben zu tun hat.
Dunkeldeutschland, das ist nicht der Ort der reklamefreien, dunklen Straßen. Auch nicht der Brandstifter und moralisch Rückständigen. Dunkeldeutschland ist ein komplexer Ort, aber ohne eigene Geschichten. Er ist eine Leerstelle der deutschen Geschichte. Ein schwarzer Fleck der Erzählungen und Erinnerungen. Der böse Zwilling des lichten Westens im kollektiven Gedächtnis. Eine Art Moloch oder Hades, in den alles Übel verbannt zu sein scheint und aus dem man nur herausgelangt, indem man ihn aus seiner eigenen Geschichte verbannt.
Heute steht Dunkeldeutschland für mich als Metapher für das „gesellschaftliche Unbewusste“ ...
Das Unbewusste lebt gemeinhin von Geschichten, die im Verborgenen bleiben. Sie handeln von Menschen, die versuchen, nicht auf den ersten Blick als ostdeutsch erkennbar zu sein, und die viele Erlebnisse in sich tragen, die bisher keinen Platz haben. Das ändert sich langsam.
Dieser Text erzählt eine solche Geschichte. Eine, die ebenso zur deutschen Einheit gehört wie die, die wir schon kennen. Wie viele Geschichten dieser Art hat das gesellschaftliche Unbewusste noch parat?
Der Artikel ist mit dem Link unten einige Tage für alle freigegeben. Krautreporter gibt es nur, weil Menschen wie du uns finanzieren – und mitmachen. Das verändert unseren Journalismus. Mehr über Krautreporter erfährst du hier.
Quelle: von Katharina Warda Bild: Alena Schmick krautreporter.de
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