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Kurator'in für: Kopf und Körper Fundstücke
Geboren 1984 in Zwickau, Studium der Politikwissenschaft, Geschichte und Germanistik in Jena und Perugia. Volontariat bei der Tageszeitung Freie Presse, anschließend zweieinhalb Jahre als Redakteur in Zwickau. Lebt als freier Autor in Leipzig und Bukarest. Quoten-Ossi bei Krautreporter.
Wenn es irgendjemand gibt, dem ich jederzeit einen Mord zutrauen würde, dann ist es ein Zahnarzt. Kein bestimmter, einfach jeder Zahnarzt, jede Zahnärztin. Diese Sadisten unter den Samaritern, deren täglich Brot unser täglich Brot ist, diese Plünderer der Mundhöhle, diese allmächtigen Halbgötter in Weiß, die uns krönen oder den letzten Nerv rauben können. Mein Bonusheft ist mit Blut gestempelt und meine Backenzähne mit Amalgam verstöpselt und jedes Mal wenn ich zu Frau Doktor J. in die Praxis komme fühle ich mich wie ein Erstklässler, der vom Hausmeister in den Geräteraum der Turnhalle bestellt wurde und ich will nur eins: schnell wieder nach Hause. Von wegen der Mörder ist immer der Gärtner. So ein Schwachsinn. Gärtner sind so friedliebende Menschen.
Zum Glück hat's Frau Doktor J. nicht so mit dem Internet, sonst würde ich mich gar nicht trauen, sowas hier zu schreiben. Frau Doktor J. hat eine Gemeinschaftspraxis mit ihrem Ehemann. Sowas muss man sich vorstellen. Da wachen die morgens gemeinsam auf und frühstücken und lesen jeder eine Hälfte der Zeitung (und tauschen dann in der Mittagspause) und dann fahren sie mit ihrem Cabrio in die Praxis und schließen jeder ihre Tür hinter sich und im Viertelstundentakt watscheln frische Opfer freiwillig bis auf ihre obszönen flutlichtbestrahlten Altare der Qualen. Mal ehrlich: wer sowas beruflich macht - zu was muss der in seiner Freizeit fähig sein?
James Lasduns Zahnarzt zum Beispiel, Dr. Nunez, hatte sich nicht nur als CIA-Agent ausgegeben, der seinen Patienten einzureden versuchte, er sei autorisiert, ihnen Peilsender in die Bissleisten zu implantieren, sondern auch den Ehemann seiner Geliebten auf einem Parkplatz vergiftet.
Logischerweise hatte Lasdun alles Vertrauen in Zahnärzte verloren und nahm sich vor, nie wieder in den Händen eines solchen zu gelangen, doch die Vergänglichkeit alles Irdischen verwehrte ihm dies. Nach einigen Jahren bekam er Schmerzen. Er brauchte einen Zahnarzttermin. Da stellt sich heraus, Dr. Nunez ist auf Bewährung draußen und betreibt seine Praxis weiter. Unlogischerweise lässt sich Lasdun von Dr. Nunez behandeln und sich die ganze Geschichte des deprimierten Dentisten erzählen. Nun bohrt Lasdun nach und herausgekommen ist diese unwahrscheinlich gute Reportage.
Quelle: James Lasdun Bild: Adrian Tomine EN newyorker.com
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