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Der Menschheitsoptimist — warum der Wissenschaftler Steven Pinker so gehasst wird
Autor
Tino Hanekamp war Journalist und Musikjournalist, hat in Hamburg zwei Musikclubs gegründet (Weltbühne, Uebel & Gefährlich), einen Roman geschrieben (‚So was von da‘) und unlängst ein Buch über Nick Cave ('... über Nick Cave'). Er lebt im Süden Mexikos.
Der Psychologe, Linguist und Autor lesbarer Wissenschaftsbücher Steven Pinker vertritt in seinen beiden jüngsten Bestsellern vor allem eine These: “Die Menschheit hat in den vergangenen Jahrhunderten enorme Fortschritte gemacht, fast alles ist besser — aber es gibt keine Garantie, dass das so bleibt.” Dafür, und vor allem seine Arbeit, wird der Mann massiv gefeiert — aber auch mindestens genauso massiv angefeindet, wobei das mit dem "keine Garantie" oft vergessen wird. Man bezichtigt ihn der Schönfärberei, der Falschauslegung von Statistiken, der Marginalisierung derer, die unter den Zuständen der Welt leiden. Yale-Professor Samuel Moyn bringt es so auf den Punkt: "I think he’s telling a lot of people what they want to hear and he’s distracting a mass audience from difficulties that they ought to face.” Auch auf diesen Seiten stieß Pinkers Botschaft auf Ablehnung. Kritik ist immer berechtigt und Pinkers Thesen laden zum Streiten geradezu ein, nur schlägt ihm zuweilen eine echte Wut entgegen, oft bekommt er auch einfach nur Hass-Mails und Morddrohungen. Also, warum? Dieser Frage folgt der Autor, indem er Pinker nahe kommt, Menschen aus seinem Umfeld befragt, die Kritiker sprechen lässt und Pinkers Arbeit untersucht. Dabei entsteht ein Qualitätsporträt eines interessanten und äußerst sympathischen Menschen, der von den Anfeindungen ein wenig mitgenommen wirkt und auch nicht so genau weiß, woher der Hass kommt. Pinker versucht's so:
"One of the reasons that you get shaming mobs, and conspicuous outrage, especially on social media, is when there is some common knowledge that’s an affront to an understanding that is shared in some faction," he says. When that understanding is under threat, Pinker says, members of that faction "feel obliged to challenge it because their own identity is at stake."
Quelle: Tom Bartlett Bild: Joshua Harris EN chronicle.com
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