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Kurator'in für: Pop und Kultur Fundstücke
Schlüsselmoment? Auf undurchsichtigen Wegen, die nichts mit Geld, sondern mit krimineller Energie zu tun haben, ergattert 1979 ein kleiner Junge seine erste Platte. "Parallel Lines" von Blondie - als Picture Disc, was wichtig ist, weil der kleine Junge damals eher visuell als musikalisch an Musik interessiert ist. Das ändert sich mit den ersten Tönen dieser Platte. Um die Geschichte kurz zu machen: Der Junge wird größer, versucht sich in verschiedenen Subkulturen und landet schließlich beim Radio, bei Gedrucktem, beim Netz, um über Musik zu reden und zu schreiben. Nur ein paar Namen: ByteFM ("Electro Royale", "Time Tunnel"), Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur, Tagesspiegel. Ein Blog namens technoarm.de und natürlich ein wöchentlicher Podcast: "Pop nach 8".
Seine große Liebe ist der Club, aber eigentlich findet er Chet Baker genauso spannend wie Blake Baxter. Mal sehen, wie das endet.
Die schönsten Geschichten schreibt immer noch das Leben, heißt es. Die schlimmsten allerdings auch. Patrick Radden Keefe hat für den New Yorker eine Story ausgegraben, die sowohl faszinierend als auch sehr verstörend ist: Wim Holleeder, genannt "die Nase", war (oder, je nach Sichtweise, ist) ein extrem gewaltbereiter niederländischer Gangster. Seine jüngere Schwester war lange Zeit seine Anwältin, ihr gegenüber hat er von seinen Straftaten erzählt - so oft und so lange, dass sie es irgendwann nicht mehr aushalten konnte. Seit sie der Polizei ihre Mitschnitte aushändigte, kann sie nicht mehr frei und offen leben, sondern muss in Amsterdam ein konspiratives Leben führen. Leider nur in Englisch, aber sehr, sehr spannend. Ich ertappte mich die ganze Zeit dabei, dass ich abwechselnd dachte, was ich an seiner und was ich an ihrer Stelle tun würde.
Quelle: Patrick Radden Keefe EN newyorker.com
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