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Kurator'in für: Klima und Wandel Fundstücke
Ole hat für die Bertelsmann Stiftung die internationale Blogger-Plattform Futurechallenges.org aufgebaut und beschäftigt sich dort nun mit den Wechselwirkungen von Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Er ist Co-Founder der Menschenrechtsplattform www.futurechallenges.org und befasst sich mit der Fragen der Globalisierung, der Zukunft der Arbeit und mit den Wechselwirkungen von Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Er schreibt auch auf www.netzpiloten.de, ist u.a. als selbständiger Berater zu digitalen Trends tätig und ist im Beirat des Colab_Digital aktiv. Alle hier geposteten Texte geben ausschließlich seine private Meinung wieder.
Die Bedeutung des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz (KI) und Robotik für die Entwicklung von Berufen und Arbeitsplätzen wird in verschiedensten Studien immer wieder neu "berechnet", um vorhersehen zu können, welche Veränderungen auf den Arbeitsmarkt zu erwarten sind. Etwas seltener ist die Befassung mit der Frage, inwiefern KI bestehende Arbeit beeinflusst und welche Auswirkungen dies auf die Organisationsstruktur eines Unternehmens hat. Josh Dzieza befasst sich in seinem Beitrag auf The Verge daher mit KI, die bereits teilweise die Rolle von Führungskräften übernommen hat. Wie ist es für Angestellte, wenn sie von KI überwacht werden und von dieser Anweisungen erhalten? Soweit vorab: Die größte Herausforderung für Menschen, die "unter" einer solchen KI arbeiten, ist, dass auch die letzten zeitlichen Rückzugsräume im Laufe eines Tages wegrationalisiert werden und diese Arbeitnehmer sich entmenschlicht vorkommen.
Das erste Beispiel für eine solche Extrem-Optimierung ist Amazon. Die Tätigkeiten wurden in kleinste Schritte eingeteilt, um Robotern bereits einen möglichst großen Tätigkeitsraum einzuräumen. Menschen sind nur noch dazu da, mit Mikro-Tasks die Lücken im Arbeitsprozess abzudecken, die bisher nicht von einer KI ausgefüllt werden können. Das führt dazu, so sagt es ein Angestellter bei Amazon, dass sich Menschen bereits heute nach dem Takt der KI richten und nicht umgekehrt. Dies ist auch üblich, beim kurzfristig durch die KI angemeldeten Bedarf nach mehr menschlicher Arbeitskraft – infolge des potenziellen Verfehlens eines Optimalziels. Die Folge einer auf die Minute abgestimmten Extrem-Optimierung sind hohe Krankenzahlen und Fluktuationsraten. Es ist üblich, dass die im Lager tätigen Angestellten von Amazon nach Ende ihrer Schicht zuerst im Auto schlafen, bevor sie sie wieder wach genug sind, um die Fahrt nach Hause antreten zu können.
Das zweite Beispiel stammt aus einem Call-Center: Arbeitsorte, die ebenfalls immer stärker auf KI setzen. So wird der Fall einer bekanntermaßen freundlichen Mitarbeiterin geschildert, die durch eine vom Standard abweichende Sprechweise von der überwachenden KI als "unfreundlich" einsortiert wurde und so negative Konsequenzen erleben musste. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass die menschliche Empathie von der KI (bzw. dessen Programmierern und Machine-Learning-System) zu oberflächlich mit dem Wort "sorry" gleichgesetzt worden war und Schwankungen der Stimme als Stimmungsschwankungen missinterpretiert worden waren. Die Folge war ein Rückgang der tatsächlichen menschlichen Empathie der Angestellten, obgleich die KI sie eigentlich dazu bringen sollte, empathischer zu sein.
Das dritte Beispiel ist das eines Programmierers, der bei einer Plattform anheuerte, die ihre Mitarbeiter mit einer Bildschirm-Überwachung remote steuert und bewertet. Innerhalb von 10 Minuten muss fortwährend eine bestimmte Zahl von Code-Zeilen geschrieben werden. Zugleich werden in zufälliger Abfolge Fotos vom Mitarbeiter via Webcam gemacht. Selbst Toilettengänge werden zum Va-Banque-Spiel, da der Mitarbeiter nicht wissen kann, wann genau die Fotos gemacht werden.
KI führt also in allen Fällen dazu, dass den Menschen die letzten zeitlichen Freiräume, dass die organisatorischen Flexibilitäten und damit Entscheidungsfreiheiten genommen werden. Gerade diese Freiheiten machen aber den Unterschied zwischen der KI und dem Menschen aus. Von daher entmenschlicht der rücksichtslose Einsatz von KI menschliche Arbeit. Zudem gibt es zunehmende Möglichkeiten des Einsatzes von körperbezogenen Sensoren, die selbst körperliche Aktivitäten tracken und mit einer Norm abgleichen können. Der Autor fragt zu Recht am Ende, wo zukünftig das neue Gleichgewicht zwischen Effizienzwünschen des Arbeitgebers und der Notwendigkeit der Autonomie der Menschen liegen soll. Der Einsatz von KI droht damit letztlich, den analogen in einen digitalen Taylorismus zu überführen.
Quelle: Josh Dzieza Bild: Joel Plosz EN theverge.com
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