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Kurator'in für: Fundstücke Volk und Wirtschaft
Dr. Anja C. Wagner beschäftigt sich mit globaler Transformation im digitalen Wandel. Sie gilt als kreative Trendsetterin und bezeichnet sich selbst als Bildungsquerulantin. Inhaltlich kreist sie um User Experience, Bildungspolitik, Arbeitsorganisation und unserer Zukunft in einer vernetzten Gesellschaft. Mit dem Unternehmen FrolleinFlow GbR bietet sie heute Studien, Vorträge, Consulting und verschiedene Online-Projekte an.
Nein, dies ist kein kapitalismuskritischer Text. Aber eine Einladung, die eigene Zukunft positiv zu gestalten. Der Artikel startet mit der Frage:
Sie haben Karten für ein Basketballspiel in einer Stadt, die 45 Minuten von Ihrem Zuhause entfernt ist. Aber der Star wird nicht spielen, nichts hängt vom Ergebnis ab und es regnet stark. Angenommen, Sie haben 100 Dollar für die Karten bezahlt. Würden Sie zu dem Spiel gehen oder zu Hause bleiben?
In dieser Art folgen einige weitere Fragen mit der anschließenden Mutmaßung, die meisten Menschen würden sich in den Regen stellen o.ä., eben weil sie bereits gezahlt hätten.
Ein ökonomisch denkender Mensch hingegen würde sich sagen:
"Der Rest meines Lebens beginnt jetzt. Was in der Vergangenheit passiert ist, ist irrelevant."
Da man das Geld nicht zurückbekommt, bestraft man sich doppelt, wenn man sich in den Regen stellt ohne weitere triftige Gründe.
Warum die meisten von uns dennoch so handeln, bezeichnet die Psychologie zum einen als fehlerhaftes Framing. Die Entscheidung, eine Handlung fortzusetzen, wird an bereits entstandene Kosten geknüpft. Fälschlicherweise, denn:
Der Grundsatz "Spare in der Zeit, so hast du in der Not" gilt jedoch nur für noch nicht verbrauchte Ressourcen. Verschwundene Ressourcen kann man nicht verschwenden.
Zum anderen folgen wir damit dem Bedürfnis, schmerzhafte kognitive Dissonanzen zu vermeiden. Das Ticket war offenbar gar nicht so viel wert, wenn alles an einem einzelnen Star hängt. Also erwischt worden. Blöde. Nun suchen wir nach zusätzlichen Anreizen, die den Verlust aufwiegen, sodass wir uns eben frohgemut in den Regen stellen können.
Stattdessen empfiehlt der Autor folgende Strategie, um ökonomisch zu handeln:
Erstens:
Vergangene Kosten von zukünftigen Kosten zu unterscheiden und abzuwägen.
Zweitens:
Aktivitäten, die zur Rechtfertigung versunkener Kosten durchgeführt werden, verursachen in der Regel auch Opportunitätskosten. Statt ein gutes Buch zu lesen, steht man nun also dumm im Regen rum.
Drittens:
Sich bewusstmachen, ob man wirklich einer Tätigkeit nachgehen will - oder ob man es sich nur schön redet. Würde man auch gehen, wenn man noch nicht gezahlt hätte?
Eine schöne Übung des Psychologieprofessors, die uns auch mit Blick auf die Klimakrise und das lebenslange Lernen weiterhelfen kann:
Nur weil wir bislang etwas immer schon so gemacht haben, gibt es keinen Grund, jetzt, unmittelbar und sofort, einen neuen Weg einzuschlagen, der einer selbst und der Umwelt besser bekommt.
ToDo:
Die alte Prinzipienreiterei einfach mal zur Seite legen. Und überlegen, was wir wirklich, wirklich wollen.
In diesem Sinne:
Amen! ;-)
Quelle: RICHARD NISBETT Bild: Anthony Russo / L... EN www.latimes.com
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hm. Da ist sicher was dran.
Und auch im großen zb bei politischen Entscheidungen oder GroßProjekten - wie oft sollten die Entscheider einfach mal innehalten und dann sagen: hey unabhängig und egal von bisherigen Kosten, es wäre dumm weiter zu machen? Gutes Geld schlechtem hinterher werfen?
Andererseits verkürzt ökonomisches Denken die Realität.
Schließlich könnte man bemerken dass das Spiel im Regen doch noch spannend und interessant wurde. Man mit deinen Sitznachbarn ungeheuer viel Spaß hatte etc.
Klar solche Gedanken können Rationalisierung sein - dennoch.
vorallem: wie sehr ärgere ich mich wenn ich nicht hingehe und dann regnet es doch nicht?