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Freier Autor. Seit 2015 im Wissenschafts- und Technikressort von Golem.de. - Raumfahrt, Technik und Naturwissenschaft.
Als sich James Bond in "Golden Eye" noch über der Schüssel des Radioteleskops von Arecibo eines Bösewichts erwehren musste, war es mit 300 Metern Durchmesser noch das größte Radioteleskop der Welt. Immer wieder von Finanzierungsproblemen geplagt, lieferte Arecibo als Radioteleskop wie auch als Radar faszinierende wissenschaftliche Daten. Die meisten detaillierten Bilder von Asteroiden stammen heute von den Radarbildern dieses Teleskops, wenn sie der Erde nahe kommen. Die Auflösung des Radars reicht sogar aus, um von der Erde aus die Oberfläche der Venus zu kartieren und Details von einem Kilometer Größe zu zeigen.
Aber Arecibo ist nicht mehr das Radioteleskop mit der größten Antennenschüssel der Welt. 2016 wurde in China offiziell das FAST (Five hundred meter Aperture Spherical Telescope) eröffnet. Mit 500m Durchmesser übertrifft es Arecibo nochmals deutlich.
Sarah Scoles beschreibt nicht nur den Bau des neuen Teleskops und was es für China bedeutet - ein Land, in dem derzeit viele Großprojekte realisiert werden, die in westlichen Ländern praktisch undurchführbar sind. Und auch wenn die Realität nicht ganz die Versprechen der offiziellen Darstellung erreicht, sind die Leistungen dennoch real und teilweise beeindruckend.
Sie berichtet von Forschern, die in China nicht um Gelder kämpfen müssen, wie hierzulande, sondern gefördert werden, um die chinesische Wissenschaft konkurrenzfähig zu machen. Aber sie berichtet von umgesiedelten Anwohnern in Guizhou, die von der korrupten Provinzialregierung ihre Entschädigung nicht bekommen. Sie schreibt über die Astronomiestadt Pingtang, die irgendwo zwischen Touristenattraktion und Forschungsstandort in einer der ärmsten Provinzen Chinas neu entsteht.
Aber am Ende ist es auch in der Wissenschaft wie überall in China - in einem Land mit der dreifachen Bevölkerung der EU lässt sich nichts allgemeingültig in einzelnen Geschichten beschreiben. Aber das hier ist zumindest eine sehr gute.
Quelle: Sarah Scoles EN wired.com
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