Kanäle
Jetzt personalisiertes
Audiomagazin abonnieren
Log-in registrieren
forum verwendet Cookies und andere Analysewerkzeuge um den Dienst bereitzustellen und um dein Website-Erlebnis zu verbessern.

handverlesenswert

Kluge Köpfe filtern für dich relevante Beiträge aus dem Netz.
Entdecke handverlesene Artikel, Videos und Audios zu deinen Themen.

Du befindest dich im Kanal:

Fundstücke

Borscht, Russland und die Ukraine: Der Kampf um einen Eintopf

Lars Hauch
Researcher. Schwerpunkte: Mittlerer Osten, insbesondere Syrien.
Zum Kurator'innen-Profil
Lars HauchSonntag, 08.11.2020

"Borscht" – für diesen sympathisch klingenden Eintopf geht die Ukraine aufs Ganze. Mit Rückendeckung ukrainischer Behörden versucht ein Koch, Borscht bei der UNESCO als ukrainisches Kulturgut registrieren zu lassen. Das Fass zum Überlaufen brachte ein Tweet der russischen Regierung vor einem Jahr: Borscht sei eines der berühmtesten und beliebtesten Gerichte Russlands, hieß es da.

Die NYT hat sich in der Ukraine umgesehen, und tatsächlich ist Borscht allgegenwärtig. Sogar Städte sind nach dem Eintopf benannt. Nun müssen der Koch und seine Organisation der UNESCO beweisen, dass Borscht eine Säule ukrainischer Kultur ist. Ein Indikator dafür ist zum Beispiel, ob der Eintopf auf Hochzeiten und Beerdigungen verspeist wird.

Der Artikel führt weiter durch die lange und bewegte Geschichte von Borscht. Hier übrigens ein Rezept für die vegetarische Variante.

Natürlich geht es bei dem Konflikt um Borscht vor allem um Identität. Der Streit über Hummus und Co. lässt grüßen. Russland beanspruche ohnehin viel der slawischen Tradition für sich, lautet der Vorwurf. Gepaart mit militärischen Offensiven wie in der Ost-Ukraine sorgt das für Unmut.

Wer die Geschichte von Borscht durchdringen will, stößt früher oder später an seine Grenzen. Denn obwohl selbst ein bekanntes Kochbuch aus der Stalinzeit Borscht nicht als russisch aufführt, kocht man den Eintopf seit Jahrhunderten in Russland. Und in leicht abgewandelter Form schon viel länger. Entsprechend weise Worte findet Anton A. Alyoshin, Chef einer Kochschule in Moskau: “To be honest, borscht is a Slavic national dish: It is Russian and Ukrainian. The roots are the same, but politics interfered.”

Tragisch, denn die gemeinsame Tradition von Borscht könnte einen, statt zu teilen. Außerdem habe ich mich am Ende des Artikels gefragt: Wie sinnvoll ist es eigentlich, dass man vor einer UN-Organisation einen Eintopf als Kulturmerkmal eintragen lassen kann?

PS: Bei der NYT könnt ihr monatlich einige Artikel gratis lesen.

Borscht, Russland und die Ukraine: Der Kampf um einen Eintopf

Möchtest du kommentieren? Dann werde jetzt kostenlos Mitglied!

Bleib immer informiert! Hier gibt's den Kanal Fundstücke als Newsletter.

Abonnieren

Deine Hörempfehlungen
direkt aufs Handy!

Einfach die Hörempfehlungen unserer Kurator'innen als Feed in deinem Podcatcher abonnieren. Fertig ist das Ohrenglück!

Öffne deinen Podcast Feed in AntennaPod:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Downcast:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Instacast:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Podgrasp:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Bitte kopiere die URL und füge sie in deine
Podcast- oder RSS-APP ein.

Wenn du fertig bist,
kannst du das Fenster schließen.

Link wurde in die Zwischenablage kopiert.

Öffne deinen Podcast Feed in gpodder.net:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Pocket Casts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.