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Kurator'in für: Fundstücke Volk und Wirtschaft Technologie und Gesellschaft
Seit März 2017 bei piqd in der Redaktion. Seit Herbst 2021 als Chefredakteur. Wöchentlicher Newsletter über alle Video- und Podcastempfehlungen auf piqd über den untenstehenden Link.
Bei Amazon zu bestellen ist extrem komfortabel. Meist steht der Paketbote schon am nächsten Tag vor der Tür. Mit Retouren und Erstattungen gibt es kaum Probleme. Denn Amazon tut (fast) alles, um die Bestellung so einfach und unkompliziert wie möglich zu gestalten.
Doch mit jeder Bestellung unterstützt man einen Großkonzern, dessen Arbeitsbedingungen, Geschäfts- und Steuerpraktiken permanent in der Kritik stehen. Bereits 2012 veröffentlichte die ZEIT einen Beitrag, der die Arbeitsbedingungen bei Amazon schwer kritisierte. Im Februar 2013 folgte die ARD mit einer Reportage zum gleichen Thema. Nach monatelangem Schweigen bezog Amazon schließlich Stellung und räumte Fehler ein. Die ZEIT formulierte damals die Frage: Wie viel Druck braucht ein Konzern, bis er sich bewegt? Wirklich geändert hat sich seitdem nicht viel, auch weil es Verdi bisher nicht gelang, einen Tarifvertrag für die 12.000 Beschäftigten in Deutschland auszuhandeln.
Die eigene Steuerpolitik hat Amazon 2015 geändert. Sonderlich viele Steuern werden, gemessen am Umsatz in Deutschland (oder auch im UK), trotzdem nicht gezahlt.
Jetzt folgt die nächste kritische ARD-Reportage: "Das System Amazon" beleuchtet, wie Amazon seine Marktmacht ausnutzt und nicht nur den stationären Handel, sondern auch die Online-Händler auf der eigenen Plattform Marketplace unter Druck setzt. Kooperiert der Händler nicht so, wie von Amazon gewünscht, verliert er seinen Shop und damit mitunter auch seine Existenzgrundlage.
Im Beitrag geht es auch um Alternativen zu Amazon: In Heilbronn arbeiten Händler mit Atalanda zusammen, um ihre Präsenz im Netz zu stärken. Und das auf Webshops spezialisierte Unternehmen shopware aus dem Münsterland macht auch Mittelständler fit für den Onlineverkauf.
Es scheint die Frage angebracht, ob man wirklich bei einem Unternehmen einkaufen möchte, dass beim Service vieles richtig macht, hinsichtlich der Verantwortung gegenüber seinen Angestellten und der Gesellschaft aber noch großen Nachholbedarf hat.
Quelle: Andreas Bernardi Bild: Die Story im Ersten daserste.de
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Hi Max,
ich gebe zu, ich kaufe bei Amazon ein. Einfach, weil es bequem ist, ich nicht nachdenken muss und es einfach insgesamt der beste Deal ist. Das Feindbild Amazon halte ich auch für etwas überzeichnet:
- Arbeitsbedingungen: Sind sicherlich schlecht und unmenschlich auf Effizienz getrimmt. Aber sind es bei ähnlichen Jobs in der Logistik auch. Wenn ich den Paketboten von der DHL die Tür öffne, sehe ich auch keinen entspannten Menschen, der Erfüllung in seinem Arbeitsleben findet. Im Gegensatz zu DHL arbeitet Amazon aber mit Hochdruck daran, die niedrigbezahlten Jobs zu automatisieren. Finde ich besser.
- Online-Händler auf der eigenen Plattform: Das sind alles freie Menschen. Die haben die Investition in einen eigenen Shop gescheut und sich in das gemachte Nest "Amazon" gesetzt. Das ist wie wenn mein Medienunternehmen nur aus meiner FB-Seite besteht und ich mich dann beschwere, dass FB die Reichweite runterregelt.
- Steuern: Gut, hier ist Amazon genauso schlimm wie alle anderen Großkonzerne.
Und das noch:
https://motherboard.vi...
Weitere Link-Tipps:
- Angst bei Amazon http://www.ardmediathe...
- Alternativen zu Amazon http://www.ardmediathe...
- piq: Das Internet der Zukunft https://www.piqd.de/te...