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Trotz aller vegetarischer und veganer Bewegungen, essen die Menschen sehr viel Fleisch. Möglich ist das, weil Fleisch sehr günstig und damit für fast alle erschwinglich ist, allen voran Schweinefleisch.
Aber ist Fleisch wirklich so billig? „Armes Schwein - Fettes Geschäft“ hinterfragt den wahren Preis des billigen Fleisches: Deutschland ist europaweit der günstigste Anbieter von Schweinefleisch. Hier wird industriell produziert. In nur 160 Tagen werden Ferkel zu 120 Kilogramm schweren Schweinen gemästet, in Agrarfabriken mit mindestens 10.000 Tieren. Ganze fünf Arbeiter braucht es dazu. 90 Prozent aller deutschen Schweine kommen aus solchen Massentierhaltungen. Die Tiere werden dann in Fleischfabriken im Akkord geschlachtet und verarbeitet – 20.000 Schweine pro Schicht. Anschließend exportieren die Konzerne rund 50 Prozent des Fleisches nach Europa und in die ganze Welt. Sie haben die Gewinne, die Gülle bleibt in Deutschland.
Den wahren Preis der Massentierhaltung zahlen nicht nur die Tiere, sondern auch Mensch und Umwelt sind stark betroffen.
Durch Gülle verseuchte Böden und Trinkwasserbrunnen, über Steuergelder bezahlte EU-Strafzölle für fehlende Umweltauflagen, hoher Antibiotika-Einsatz in der Massentierhaltung – nur so kann Fleisch so billig produziert und Deutschland zu Europas größtem Exporteur von Schweinefleisch werden. Das Big Business mit dem billigen Fleisch ist ein schmutziges Geschäft.
Doch die Industrie hält gegen alle Proteste und veränderte Essgewohnheiten an ihren eingespielten Methoden fest.
Dabei wollen 80 Prozent der Verbraucher ganz etwas anderes – besseres Fleisch aus artgerechter Tierhaltung, das dafür auch durchaus teurer sein kann. Dass auch dieses System funktionieren kann, zeigt die Dokumentation von Jens Niehuss am Beispiel unseres Nachbarlandes Schweden.
Quelle: Jens Niehuss Bild: Arte arte.tv
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