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Kurator'in für: Feminismen Fundstücke
Kommunikationsexpertin mit Wurzeln im Journalismus. Unternehmensbloggerin der ersten Stunde. Buchautorin und Speakerin. Selbstständige Beraterin für (digitale) Unternehmenskommunikation. Bloggt auf www.start-talking.de.
Was bedeutet Taylorismus im digitalen Zeitalter? Wer die Fahrer der Paketauslieferer von morgens bis abends durch die Straßen sprinten sieht, bekommt eine Ahnung davon. Sie haben wahrlich keine Zeit zu verlieren. Denn ihre Taktgeber sind keine Menschen, sondern Computer. Und die messen die Erfüllung des Solls bei der Auslieferung und damit die Performance der Fahrer unerbittlich im Hintergrund.
Wovor sollen wir eigentlich mehr Angst haben: Dass die Roboter unsere Arbeit übernehmen oder dass wir selbst zu Robotern werden? Gute Frage, die der Guardian da aufwirft! Es kann einem schon angst und bange werden angesichts von voll überwachten Lagerjobs bei Amazon, ferngesteuerten LKW-Fahrern oder Fahrradkurieren, die vom Smartphone gesteuert Pizza am laufenden Band ausliefern müssen.
Auch wenn visionäre Filme wie "Metropolis" die Roboterisierung der Arbeit schon früh anklagten: Der Taylorismus unserer Zeit ist mächtiger und entmenschlichender als man es sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als die ersten Fließbänder entstanden, hätte vorstellen können.
Die Steuerung und Überwachung der Arbeitsleistung ist heute in vielen Branchen nicht nur voll digitalisiert, sondern läuft auch noch unsichtbar ab. Niemand steht mit der Stoppuhr neben uns. Doch die Systeme im Hintergrund registrieren laufend, was und wie schnell wir etwas tun.
Bei der Lektüre habe ich mich gefragt: Können Menschen diesen Wettlauf eigentlich gewinnen? Oder vielleicht werden die Daten nur gesammelt, um die mangelnde Effizienz menschlicher Arbeit ein für alle Mal nachzuweisen?
Dem Fazit des Guardian ist jedenfalls nichts hinzuzufügen:
On paper, making human beings behave like simple machines might deliver greater efficiency. But modern-day Taylorism threatens something that those kinds of market analyses fail to capture: the value of being human.
Quelle: Brett Frischmann EN theguardian.com
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Interessanter Artikel, aber ich bin mir nicht sicher, ob die Grundthese stimmt, das nämlich die heutigen Algorithmen getriebenen Überwachungen der Arbeit eine Weiterentwicklung des Fließbandes sind. Im ersten Fall handelt es sich ja um ein Zerstückelung des Arbeitsprozesses, Heute darum, eine Menge von Daten und Informationen zu bekommen die man dann nutzen kann, um die Arbeit anders zu organisieren. in beiden Fällen ist das Problem nicht diese Technologie als solche, sondern der Kapitalismus, der unter Arbeit nur versteht, möglichst viel Profit heraus zu pressen. Hätten wir ein kulturell anderes Verständnis von Arbeit, dann wären auch dieser Technologien nicht so gefährlich, Sie konnten sogar im Gegenteil positiv eingesetzt werden. Es ärgert mich, wenn Roboter dafür verantwortlich gemacht werden, wie unmenschlich unsere kulturellen Bilder sind. Es nützt nichts, Roboter zu verbieten (Äquivalent: am Wochenende die Weiterleitung von Arbeits E-Mails zu unterbinden), sondern wir müssen das Problem an der Wurzel packen und überlegen, was für eine Gesellschaft für sein wollen. Kapitalismus ist kein Naturgesetz, wie dieser Artikel irgendwie suggeriert.