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Kurator'in für: Zeit und Geschichte Flucht und Einwanderung Fundstücke
Studium der Internationalen Entwicklung und Politikwissenschaften in Wien und Münster. Beschäftigt sich mit Sicherheitspolitik und Islamismus, unter anderem bei/mit Internationale Politik und Gesellschaft (IPG), Blätter für deutsche und internationale Politik, Internationale Politik (IP), Middle East Institute Washington, Atlantic Council, Clingendael Institute.
Am frühen Sonntag morgen donnerte eine R9-X Hellfire-Rakete in den Balkon eines Hauses in Kabul, ganz in der Nähe der ehemaligen US-Botschaft. Dort saß Ayman Zawahiri, einer der prominentesten Kandidaten auf der US-Terrorliste. Zuletzt waren 25 Millionen US-Dollar auf seinen Kopf ausgesetzt. Die R9-X verfügt über keinen Sprengkopf. Stattdessen tötet sie durch Aufprallenergie und mehrere Klingen, die kurz vorm Aufprall ausgefahren werden. Damit ist sie die Antwort der USA auf die vielen „Kollateralschäden“, die bei Drohnenangriffen regelmäßig auftreten.
Bei der Einsatzbesprechung soll US-Präsident Biden angeblich sehr genau ein Modell des Hauses untersucht haben, das die CIA ihm präsentierte. Um sicher zu stellen, dass das Haus durch den Aufprall nicht einstürzt und weitere Menschen begräbt. Im Weißen Haus ist man offenbar um gute PR bemüht. Biden erklärte am Montag, die Tötung Zawahiris sei Beweis dafür, dass der Kampf gegen Terrorismus auch ohne Bodentruppen möglich sei. Ein willkommener „Erfolg“ nach dem desaströs organisierten US-Truppenabzug vor einem Jahr.
Zawahiris Familie befand sich nach bisherigen Erkenntnissen ebenfalls in dem Haus und wurde umgehend von den Taliban in Sicherheit gebracht. Das Haus gehörte offenbar Mitgliedern des sogenannten Haqqani Netzwerks, einer Taliban-Gruppierung, die für enge Beziehungen zu Al-Qaida bekannt ist. Laut Biden haben die Taliban die-Doha Vereinbarungen gebrochen, gemäß denen sie sich verpflichteten, Terroristen keinen Unterschlupf mehr zu bieten.
Die Taliban wiederum haben erklärt, dass die US-Aggression einen Bruch der Doha-Vereinbarungen darstellt. Insgesamt ist das Statement von Montag allerdings ziemlich zurückhaltend. Weder wurde Zawahiri namentlich erwähnt, noch Vergeltungsmaßnahmen angekündigt. Die Zurückhaltung provoziert beinahe Spekulationen. Sind die Taliban, oder zumindest Teile der Bewegung, womöglich gar nicht so unglücklich mit dem Verlauf der Dinge? Haben sie gar Informationen über seinen Aufenthaltsort weitergeleitet? All das ist spekulativ, aber nicht komplett abwegig. Schließlich sind die Taliban auf die USA angewiesen, unter anderem um an mehrere Milliarden Dollar eingefrorenen Vermögens zu gelangen. Außerdem stand Zawahiri für internationalen Dschihadismus, für den die Taliban vermutlich derzeit wenig übrig haben. Die internationale Gemeinschaft hat sich mit der erneuten Machtergreifung der Taliban angefreundet. Verwicklungen mit Al-Qaida machen sich da nicht besonders gut.
Zawahiri selbst war in den letzten Jahren zunehmend irrelevant geworden. Während der Islamische Staat mit spektakulären Medieninszenierungen und Bodenoffensiven die Führung übernahm, machte Zawahiri, wenn überhaupt, durch langwierige und dröge Audioaufnahmen auf sich aufmerksam. Operativ ist Al-Qaidas Führung kaum noch aktiv, da sind sich die meisten Beobachter einig. Und doch steht Al-Qaida für eine Ideologie, die nach wie vor Ablegern mit meist lokaler Agenda als Referenzpunkt dient.
Zawahiri mag keine allzu wesentliche Rolle mehr gespielt haben. Dennoch war er das Urgestein des internationalen Dschihadismus. Von seiner Karriere im ägyptischen Dschihad und der Ermordung von Präsident Sadat, aufsehenerregenden Anschlägen der 90er-Jahre, der Gründung von Al-Qaida, 9/11, bis hin zu Al-Qaidas mächtigen Jahren im Irak und vielen anderen Teilen der Welt. Zawahiri war überall dabei.
Der gepiqde Artikel von Nabih Bulos ist eine gute Zusammenfassung. Dieser FAZ-Artikel ist ebenfalls lesenswert, allerdings nicht frei zugänglich. Hier gibt es noch ein paar Gedanken zur Nachfolge und zu Irans Rolle.
Quelle: Nabih Bulos EN www.latimes.com
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