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Geht seit zehn Jahren, drei Startups (tame, Krautreporter, piqd) und vielen Stunden Berichterstattung vor allem der Frage nach, wie sich die Öffentlichkeit durch das Netz verändert. Wer bestimmt, was relevante Informationen sind? Wie stellen wir sicher, dass relevante Informationen noch eine Öffentlichkeit erreichen? Wie können Alternativen zu Facebook, Twitter und Co. aussehen?
Frederik ist Vorstandsmitglied von Vocer, einem Think Tank für Medieninnovationen und journalistische Nachwuchsförderung. Er studierte Volkswirtschaft und Journalismus in Hannover, Aarhus, Amsterdam und London.
Ganz ohne Medienbezug ist er als Mitgründer der #KoDorf-Bewegung unterwegs. Ko-Dörfer bestehen aus vielen kleinen ökologisch gebauten Holzhäusern und einigen größeren Gemeinschaftsgebäuden wie einem Coworking Spaces, einer Küche mit langer Tafel und Veranstaltungsflächen. Mehr zu den KoDörfern und Transformationsprogrammen im ländlichen Raum: www.kodorf.de
Wenn man auf piqd nach "Relotius" sucht (man kann übrigens ganz fantastisch auch nach vielen anderen Wörtern suchen - zieh dich warm an, Google!) fällt auf: Über kaum ein anderes Thema wurde in diesem Jahr intensiver diskutiert. Auf den zweiten Blick und nach den vielen aktuellen Beiträgen zum Skandal, fällt aber auch auf: Relotius war Stammgast auf piqd - als empfohlener Autor. Zehn Reportagen von ihm, finden sich in unserem Archiv und alleine die Überschriften sind fast immer das was sie letztendlich waren: Zu gut, um wahr zu sein. Gut, rückblickend ist man immer schlauer. Ich erwarte von unseren piqern nicht, dass sie die Reportagen gründlicher nachrecherchieren als die vielköpfige Spiegel-Dokumentation.
Wir haben jetzt dennoch intern, auch auf Hinweis unseres piqer Fabian Goldmann, diskutiert, wie wir mit diesen piqs verfahren sollen und haben uns dazu entschieden, die piqs nicht zu löschen, sondern mit folgendem Hinweis zu versehen:
Im Dezember 2018 ist bekannt geworden, dass Claas Relotius, der Autor des hier empfohlenen Textes, eine Reihe von Reportagen zu großen Teilen erfunden hat. Zum Hintergrund der Causa Relotius (verlinkt).
Wir sind natürlich offen für andere Ideen und freuen uns eh immer auf den Austausch mit euch. Diskutiert gerne mit uns, über das richtige(re) Vorgehen in Fällen wie diesen.
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Nächstes Jahr Piqd Salon in Ferguson Falls! :) https://medium.com/@mi...
Ich denke, es handelt sich um ein systematisches Problem: angesichts der vielfachen Verdrossenheit über die Berichterstattung über die und zu den immer gleichen Haupt- und Staatsaktionen mit dem Personal, das so viele nicht mehr sehen mögen, geschweige denn die so vorhersehbaren Äußerungen lesen mögen - angesichts dessen ist alles, was von Lebenswelten "normaler" Leute handelt, schon mal hochwillkommen. Und dann kann ich mir vorstellen, dass es einfach nahe liegt, Geschichten weiter zu spinnen. Das muss ja auch nicht unbedingt gelogen sein, es hätte ja so sein sein können oder so weiter gehen können.
Und da hilft dann auch keine SPIEGEL-Dokumentationsabeilung.
Interviewpartner erfinden und dergleichen steht auf einem anderen Blatt ...
(Y)
Was spricht gegen löschen? Oder zumindest vorerst ausblenden bis die Redaktionen die einzelnen Texte geprüft haben?