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Flucht und Einwanderung

Wie Sanktionen Afghanistan den endgültigen Rest geben

Emran Feroz
Journalist
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Emran FerozDienstag, 25.01.2022

Das Thema Afghanistan scheint sich seit der Rückkehr der Taliban im vergangenen Sommer immer mehr aus den Schlagzeilen zurückzuziehen. Dabei herrscht gegenwärtig im Land eine humanitäre Katastrophe, die ihresgleichen sucht. 

Denn jene westlichen Staaten, allen voran die USA, die im August chaotisch abgezogen sind, wollen nun aufgrund des Kriegsausgangs und der Taliban-Rückkehr, so scheint es, die afghanische Bevölkerung im Kollektiv bestrafen

Anders lässt sich das vorherrschende Szenario nicht erklären. In den letzten 20 Jahren wurde weder für nachhaltige Stabilität gesorgt, noch ein wirtschaftlich souveräner afghanischer Staat geschaffen. Teile des Landes wurden mit milliardenhohen Hilfsmitteln künstlich am Leben gehalten. Das meiste Geld floss allerdings ohnehin in die Taschen jener korrupten Warlords und Politiker, die mittlerweile Afghanistan verlassen haben. Seit dem Abzug der Truppen fehlt es nicht nur an Hilfsgeldern. Auch die afghanischen Staatsreserven im Ausland in Höhe von rund zehn Milliarden US-Dollar wurden von Washington eingefroren.

Diese Sanktionen treffen allerdings in erster Linie nicht das wiedergeborene Taliban-Regime, sondern Millionen von Afghanen, denen es an allem fehlt. Die afghanische Wirtschaft befindet sich praktisch im freien Fall. Das womöglich baldige Schreckensszenario: Der Hunger wird mehr Afghanen das Leben kosten als der 20-jährige Krieg im Land.

Wie Sanktionen Afghanistan den endgültigen Rest geben

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Kommentare 2
  1. Thomas Wahl
    Thomas Wahl · vor fast 3 Jahre

    Also für nachhaltige Stabilität und für einen wirtschaftlich souveränen afghanischen Staat können eigentlich nur die Afghanen selbst sorgen. Aber sie haben es nicht getan - trotz der milliardenhohen Hilfsmittel. Sie haben auch die Taliban nicht aufgehalten. Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn der Westen 2001 die erste Herrschaft der Taliban gar nicht erst versucht hätte zu beseitigen. Dann würde sich heute nach 20 Jahren keiner mehr aufregen über die Unterdrückung der Frauen oder den Hunger und die brutale Gewaltherrschaft. Und kaum einer würde diese Opfer zählen. So wie man auch die damaligen Genozide der Taliban und Warlords vergessen hat. Es ist ja immer allein der Westen schuld. Ob er nun gegen die Taliban kämpft oder nicht …. Schwierig.

  2. Dominik Lenné
    Dominik Lenné · vor fast 3 Jahre

    Tja Washington. Das ist wohl so ein eigenes Thema. Freund - Feind - Denken. Die immer noch große Macht ist verblüffend. Fragt sich, was wir in DE so tun können. UNICEF arbeitet dort z.B. (die von mir etwas Geld kriegen).

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