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Kurator'in für: Flucht und Einwanderung Literatur Fundstücke Zeit und Geschichte
Dissertation über John Berger (Dr. phil.). Seine Essays und Interviews, seine Reportagen und Rezensionen erscheinen u. a. in Neue Zürcher Zeitung, Blätter für deutsche und internationale Politik, Sinn und Form, Jacobin und Lettre International. Als Historiker wertet er den in der Berliner Staatsbibliothek vorliegenden Nachlass seines Vaters aus. So erschienen »Die Bismarcks. Eine preußische Familiensaga vom Mittelalter bis heute« (2010, zusammen mit Ernst Engelberg) oder die von ihm herausgegebene Neuedition von Ernst Engelbergs »Bismarck. Sturm über Europa« (2014). Als Buchautor publizierte er zuletzt das literarische Sachbuch »An den Rändern Europas« (2021).
Wortmächtig klagt Christoph Ransmayr in dieser bemerkenswerten Rede anlässlich des Würth-Preises für Europäische Literatur an, zugleich erzählt er empathisch-zart von einem barfüßigen Mädchen mit einem riesigen Wasserbehälter und einer Begegnung mit einem Gorilla. Der Text oszilliert zwischen konkreter Erzählung und abstrakten, dennoch geerdeten Gedanken in einer Sprache jenseits des Jargons:
Wohin immer ein Afrikareisender sich auf diesem Kontinent wandte, selbst wenn er nur unterwegs war, um weiße Nashörner, Elefanten, Hyänen oder Leoparden zu bestaunen (oder zu jagen), musste er auf die Spuren Europas stoßen, auf eine zertrampelte Bühne der Grausamkeit, dazu aber auch: auf Quellgebiete des europäischen Reichtums. Ohne die hier geschürften Erze und seltenen Erden, ohne die Gold- und Silber- und Diamantenminen und unzähligen anderen Bodenschätze, ohne die hier eingebrachten Ernten, ohne die Arbeitskraft von Abermillionen Sklaven und Billigstlohnarbeitern wäre Europa wohl bis zum heutigen Tag noch längst nicht jenes Paradies, als das es in jenen Flüchtlingsströmen ersehnt und bewundert wird, die auf den Schlachtfeldern von europäisch mitverschuldeten Kriegen und Elends- und Dürregebieten entspringen.
Vor genau dreißig Jahren, 1988, erlebte Christoph Ransmayr mit DIE LETZTE WELT seinen Durchbruch. Ein Epos über Ovid im Exil, das aber nicht historisierend gestaltet ist, sondern mit verfremdeten Elementen. So werden in der Antike Filme vorgeführt. Nach dem sensationellen Erfolg führt der österreichische Schriftsteller, wie er selbst sagt, ein Leben als Halbnomade. Viele Reisen führen ihn an entlegene Gebiete, aber er entdeckt auch Fremdes an Orten, die jeder kennt oder zu kennen glaubt. Seine bestechenden Erlebnisse und Erfahrungen auf seinen Expeditionen rund um den Globus findet man in diesem Buch, das eine Welt in Unruhe und Wanderschaft zeigt, aber auch Momente voller Hoffnung aufscheinen lässt. So auch in dieser Rede.
Quelle: Christoph Ransmayr derstandard.at
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