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Kurator'in für: Flucht und Einwanderung Literatur Fundstücke Zeit und Geschichte
Dissertation über John Berger (Dr. phil.). Seine Essays und Interviews, seine Reportagen und Rezensionen erscheinen u. a. in Neue Zürcher Zeitung, Blätter für deutsche und internationale Politik, Sinn und Form, Jacobin und Lettre International. Als Historiker wertet er den in der Berliner Staatsbibliothek vorliegenden Nachlass seines Vaters aus. So erschienen »Die Bismarcks. Eine preußische Familiensaga vom Mittelalter bis heute« (2010, zusammen mit Ernst Engelberg) oder die von ihm herausgegebene Neuedition von Ernst Engelbergs »Bismarck. Sturm über Europa« (2014). Als Buchautor publizierte er zuletzt das literarische Sachbuch »An den Rändern Europas« (2021).
Die Flüchtlingscamps sind ein wichtiger Teil der Weltgesellschaft und führen zugleich vor, wie die Weltregierung das Unerwünschte verwaltet. ... Wenn man die Iraker und Syrer mitzählt, die in den letzten drei Jahren aus ihren Ländern geflohen sind, leben heute schätzungsweise 17 bis 20 Millionen Menschen in Lagern.
Es sind Nichtorte, von denen man nichts wissen will:
Obwohl in dem kenianischen Flüchtlingslager Dadaab zwei- bis dreimal so viele Menschen leben wie im ganzen Departement Garissa, in dem das riesige Camp liegt, findet man es auf keiner Karte des Departements.
Es sind die Verdrängten, deren Lage der französische Ethnologe Michel Agier prägnant analysiert.
Unter dem Artikel findet man einen Auszug aus einem Interview, das der Journalist und Dokumentarfilmer Nicolas Autheman mit einem Hersteller für Container für Migrantenunterkünfte führte.
Im gleichen Heft sind Authemans Beobachtungen und Gedanken erschienen. In
FÜR EIN DACH ÜBER DEN KOPF - GLÄNZENDE AUSSICHTEN FÜR DIE LOGISTIK- UND MÖBELINDUSTRIE
https://monde-diplomatique.de/artikel/!5406809
wird ein Mitarbeiter zitiert:
Das ist ein riesiges Geschäftsfeld. Manche nennen es Hilfe-Industrie. Da geht es jährlich um mindestens 25 Milliarden Euro. Natürlich verdienen die Unternehmen daran, und sie können ihre Effizienz unter Beweis stellen.
Im zweiten Artikel DER GLÄSERNE FLÜCHTLING
https://monde-diplomatique.de/artikel/!5406815
wird die Überwachung veranschaulicht.
Das Fazit:
Anfang der 1980er Jahre erklärte der Philosoph Michel Foucault in einer Rede über die damals aus Vietnam geflohenen Boatpeople: „Diese Flüchtlinge sind die ersten unter freiem Himmel Eingesperrten.“ Hätte er sich vorstellen können, dass sie dafür eines Tages auch noch bezahlen müssen?
Wenn die Lagerwelt verschwinden würde, wären einige Geschäfte überflüssig.
Quelle: Michel Agier und Nicolas Autheman (Aus dem Französischen von Claudia Steinitz) monde-diplomatique.de
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