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Kurator'in für: Flucht und Einwanderung Literatur Fundstücke Zeit und Geschichte
Dissertation über John Berger (Dr. phil.). Seine Essays und Interviews, seine Reportagen und Rezensionen erscheinen u. a. in Neue Zürcher Zeitung, Blätter für deutsche und internationale Politik, Sinn und Form, Jacobin und Lettre International. Als Historiker wertet er den in der Berliner Staatsbibliothek vorliegenden Nachlass seines Vaters aus. So erschienen »Die Bismarcks. Eine preußische Familiensaga vom Mittelalter bis heute« (2010, zusammen mit Ernst Engelberg) oder die von ihm herausgegebene Neuedition von Ernst Engelbergs »Bismarck. Sturm über Europa« (2014). Als Buchautor publizierte er zuletzt das literarische Sachbuch »An den Rändern Europas« (2021).
Auf seiner Webseite kann man sich einen Überblick über sein Werk verschaffen. Es ist zu vielgestaltig, um es in einem piq zu umreißen. Da er bislang neun US-Präsidenten erlebte, könnte er leicht ein Fall für den Kanal ZEIT UND GESCHICHTE sein, aber auch auf anderen Kanälen wäre er gut aufgehoben, allein schon durch seine augenöffnende Arbeit am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge.
Ein guter Einstieg für eine Reise in diesen intellektuellen Kontinent ist das Interviewbuch, das Kollege Emran Feroz mit ihm gestaltete. Zum Geburtstag gibt es ein Gespräch dazu, in dem er sich zu einem Aspekt äußert, der unsere Gesellschaft spaltet und polarisiert:
Chomsky meint, dass diese sogenannte Flüchtlingskrise vor allem eine moralische Krise sei. In Richtung Europa sagt er, dass das für die Europäische Union eigentlich überhaupt kein Problem sein sollte, diese Geflüchteten aufzunehmen. Er weist regelmäßig darauf hin, dass unsere Gesellschaften, unsere Regierungen, also von Amerika bis nach Europa, in vielerlei Hinsicht für die Konflikte in der sogenannten Dritten Welt verantwortlich sind. Er zeigt auf, dass, wenn man jetzt die Flüchtlingsströme nach Nordamerika in Betracht zieht, dass viele Konflikte eben in Südamerika von der US-Regierung entfacht wurden und dass dieser gegenwärtige Umgang mit den Geflüchteten einfach absolut unmenschlich und auch kriminell sei.
Über wenige 90-Jährige kann man sagen, wenn sie sterben würden, sie wären mitten aus dem Leben gerissen worden. Bei Noam Chomsky, der immer noch in den Kämpfen der Zeit steht, wäre das der Fall. Kollege Emran Feroz wünscht ihm 1000 Jahre. Mir würde genügen, wenn er wie einst Ernst Jünger zum 100. Geburtstag ein Interview stehend im Garten gäbe.
Zu Studenten sagt Chomsky immer noch:
Als ich so alt war wie ihr, herrschte in den Südstaaten noch Rassentrennung. Frauen hatten zu tun, was ihre Männer sagten. Das ist alles anders geworden. ... Ihr könnt euch zusammentun mit anderen und etwas ändern. ... Nutzt es.
Quelle: Noam Chomsky, Emran Feroz EN chomsky.info
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Was hat der Faschist Ernst Jünger mit dem Sozialisten Noam Chomsky zu tun, außer dass sie beide zu den Intellektuellen zählen und hochbetagt geworden sind?
Ohje, wir haben uns hier wohl gekreuzt. ;-)