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Kurator'in für: Zeit und Geschichte Flucht und Einwanderung Fundstücke
Emran Feroz, geboren und aufgewachsen in Innsbruck, hat afghanische Wurzeln und in Tübingen Politikwissenschaft und Philosophie studiert. Seit mehreren Jahren ist er als freier Journalist und Autor für viele deutsch- und englischsprachige Medien (u.a. taz, Deutschlandfunk, Deutsche Welle, Al Jazeera, The New York Times, The Intercept) tätig. Aus seiner afghanischen Heimat berichtet er regelmäßig. Zu seinen Schwerpunkten gehört der Drohnen-Krieg sowie die politische Lage in Nahost und Zentralasien. 2017 veröffentlichte er das Buch "Tod per Knopfdruck" zum US-Drohnen-Krieg. 2018 folgte "Kampf oder Untergang", ein Gesprächsband mit Noam Chomsky. 2021 erschien sein letztes Buch "Der längste Krieg - 20 Jahre War on Terror".
Nun ist es mehr oder weniger offiziell: In Afghanistan werden in diesen Tagen mehr Zivilisten durch US-Angriffe und afghanische Soldaten getötet, als durch Taliban und IS.
Laut dem aktuellen UNAMA-Bericht wurden nämlich zwischen Januar und März 305 Zivilisten getötet sowie weitere 303 verletzt.
Hierbei handelt es sich weiterhin um Mindestzahlen. Ich habe in der Vergangenheit mehrmals betont, dass die Zählung der UN sehr konservativ abläuft, sprich, es werden mindestens drei verschiedene Quellen benötigt, um ein Opfer zu bestätigen.
Viele Regionen des Landes, einige davon habe ich in den letzten Wochen aufgesucht, sind weiterhin abgeschottet und werden kaum von Journalisten und Menschenrechtsaktivisten besucht.
Luftangriffe durch konventionelle Flugzeuge und Drohnen haben in den letzten Monaten allerdings derart massiv zugenommen, dass man sie als einzelner Beobachter kaum noch verfolgen kann. Ähnlich verhielt es sich auch mit brutalen Razzien von afghanischen Soldaten und CIA-MIlizen, die in mehreren Provinzen des Landes aktiv sind.
All dies bedeutet natürlich nicht, dass Taliban und Co. nicht weiterhin töten. Die UN berichtet von mindestens 227 Todesopfern.
Quelle: AJE Bild: Hedayatullah Amid... aljazeera.com
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