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Flucht und Einwanderung

Humanitäre Hilfe: Deutschland ist nicht unter den 15 großzügigsten Ländern. Nr. 1 überrascht!

J. Olaf Kleist
Politikwissenschaftler mit dem Schwerpunkt Flüchtlingsforschung

am Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM), Berlin.

Gründer des Netzwerks Fluchtforschung.

Forscht zu, schreibt über und kommentiert Migrations- und Flüchtlingspolitik, insbesondere aber nicht nur in Deutschland und Europa.

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J. Olaf KleistDienstag, 22.12.2015

In der Flüchtlingspolitik hat eine Forderung Priorität: Ursachenbekämpfung. Zu den Ursachen von Fluchtmigration gehören aber nicht nur militärische Konflikte, die schwer aufzulösen sind, sondern ein Mangel an humanitärer Hilfe in den Erstzufluchtsstaaten. Weil Flüchtlinge dort keine Perspektive mehr haben, ziehen sie weiter nach Europa, wo sie Sicherheit und eine Zukunft sehen. 

Doch Hilfsorganisationen wie UNHCR klagen seit Jahren über massive Unterfinanzierung ihrer Programme, die selbst nur auf eine Minimalversorgung ausgerichtet sind. Wie sehr engagieren sich also Länder in der humanitären Hilfe weltweit? Deutschland ist tatsächlich das Land, das die vierthöchste Summe zahlt. (Dabei muss beachtet werden, hier geht es um humanitäre Zahlungen überhaupt, nicht nur für Flüchtlinge.) Doch vergleicht man die Ausgaben für humanitäre Arbeit mit dem Bruttoinlandsprodukt so verändert sich das Bild dramatisch: Deutschland liegt nur noch auf Platz 17. Schweden und Dänemark liegen auf Rang 2 und 3. Und auf Nummer eins, mit Abstand: Kuwait. Will die Bundesregierung tatsächlich die Anzahl an Asylbewerbern gering halten, so muss sie vielleicht daran etwas ändern.

Humanitäre Hilfe: Deutschland ist nicht unter den 15 großzügigsten Ländern. Nr. 1 überrascht!

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