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Kurator'in für: Flucht und Einwanderung Literatur Fundstücke Zeit und Geschichte
Dissertation über John Berger (Dr. phil.). Seine Essays und Interviews, seine Reportagen und Rezensionen erscheinen u. a. in Neue Zürcher Zeitung, Blätter für deutsche und internationale Politik, Sinn und Form, Jacobin und Lettre International. Als Historiker wertet er den in der Berliner Staatsbibliothek vorliegenden Nachlass seines Vaters aus. So erschienen »Die Bismarcks. Eine preußische Familiensaga vom Mittelalter bis heute« (2010, zusammen mit Ernst Engelberg) oder die von ihm herausgegebene Neuedition von Ernst Engelbergs »Bismarck. Sturm über Europa« (2014). Als Buchautor publizierte er zuletzt das literarische Sachbuch »An den Rändern Europas« (2021).
Nach Revolution, Intervention und Bürgerkrieg flohen viele aus der entstehenden Sowjetunion. So entwickelte sich in den 1920er Jahren Istanbul auch zu einer russischen Stadt.
Heute, wo der Gewaltherrscher im Kreml ein neues Imperium errichten will und deshalb die Ukraine angreift, kommen nicht nur Ukrainer an den Bosporus, sondern auch viele Russen, die in der immer aggressiver werdenden Diktatur keine Zukunft für sich sehen. Von diesem berichtet Volker Pabst. Man spricht wieder Russisch am Marmarameer:
Die Gründe sind vor allem logistischer Natur. Wer schnell Russland verlassen will, für den ist Istanbul eine gute Wahl. Neben Belgrad ist die Stadt am Bosporus die einzige europäische Destination, aus der es noch Direktflüge nach Russland gibt. Zudem brauchen russische Staatsbürger kein Visum für die Türkei.
Arme und Reiche kommen, Verfolgte und solche, die an kein gutes Leben in Russland mehr glauben.
Einige Makler sprechen von goldenen Zeiten, weil viele wohlhabende Russen Wohnungen kaufen wollen. Wer Immobilien besitzt, kann eine Aufenthaltsbewilligung erhalten, wodurch sich viele Sanktionen umgehen lassen. Wer mehr als 250 000 Euro investiert, kann sogar die Staatsbürgerschaft beantragen. Die hohe Nachfrage hat die Preise in die Höhe schnellen lassen, auch auf dem Mietmarkt.
Da viele nicht in Istanbul bleiben wollen, nicht zuletzt, da die Arbeitsaussichten schlecht sind und die Türkei zumindest diktatorische Züge hat, kann das auch für uns noch relevant werden. Die EU ist für etliche ein Einwanderungsziel, die Türkei nur eine Station.
Das hat auch Folgen für Russland, die die Macht des Gewaltherrschers im Kreml stärken könnte:
Was bedeutet es für Russland, wenn Künstler, Wissenschaftler, Journalisten das Land verlassen? «Das russische Geistesleben wird fortbestehen, auch durch uns», sagt Borodulina (eine 30-jährige Sozialwissenschaftlerin, A. E.). «Im Exil kann auch viel Neues entstehen.» Sorgen mache sie sich aber darüber, was die Leute an der Macht mit Russland anstellten, wenn die kritische Zivilgesellschaft ganz verstumme. «Wer setzt sich jetzt noch für Umweltprojekte ein, für die Bewahrung von Baudenkmälern?», fragt die junge Frau.
Auch IT-Spezialisten verlassen Russland und haben, da sie weltweit arbeiten können, die besten Aussichten auf gute Arbeit. Viele fürchten, lange im Exil leben zu müssen oder gar nicht mehr zurückkommen zu können. Dafür gibt es auch Erinnerungsorte in Istanbul an die Flucht aus Russland bzw. der frühen Sowjetunion von vor 100 Jahren:
In einer engen Seitengasse der Istiklal-Strasse, der grossen Einkaufsmeile von Istanbul, befindet sich ein vornehmes Restaurant, das 1924 von russischen Emigranten gegründet wurde. Bilder der Zarenfamilie schmücken den Raum, in einer Vitrine steht ein Fabergé-Ei.
An der Wand im Gang hängen die Schlüssel zu den Häusern und Palästen in der alten Heimat. Die Emigranten hatten sie aufbewahrt. Man weiss ja nie. Seit der Flucht vor hundert Jahren wurden die Schlüssel nie mehr benutzt.
Über diese Emigrationswelle informiert dieser Beitrag, obwohl er vor einiger Zeit in einem Medium erschien, dass auch der russischen Propaganda dient. Der Text von Boris Jegorow ist sachlich, aber gerade die historischen Fotos sind sprechend.
Gerade im Vergleich von Flucht und Migration nach Istanbul gestern und heute zeigen sich Ähnlichkeiten wie Unterschiede. Schon der Aufklärer Voltaire schrieb im 18. Jahrhundert:
Die Geschichte wiederholt sich nicht, aber immer tut es der Mensch.
Quelle: Volker Pabst, Boris Jegorow u. a. Bild: Murad Sezer / Reu... www.nzz.ch
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