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Flucht und Einwanderung

Gestern & Heute: Die Tragik von Peter Lorre zeigt die der Epoche

Achim Engelberg
Dr. phil.
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Achim EngelbergMontag, 24.06.2024

Im kurzen Leben von Peter Lorre, der 1904 als László Loewenstein in Österreich-Ungarn geboren ist und noch nicht mal 60jährig 1964 in Los Angeles verstarb, zeigt sich sein extremes Zeitalter mit Flucht und Faschismus, Krieg und Lagern.

Er war ein Freund von Bertolt Brecht und der Lieblingsschauspieler von Hitler, der nicht wusste, dass Peter Lorre Jude war.

Als der große Schauspieler den Nazis absagt, erlebt er - was wir auch heute noch erleben - die Täter-Opfer-Umkehr. Seine berühmte Geständnisszene aus Fritz Langs Klassiker "M - Eine Stadt sucht einen Mörder" verwendete Fritz Hippler in seinem aggressiven antisemitischen Propagandafilm "Der ewige Jude".

Im Exil in Hollywood erlebt er andere Flüchtlinge und Migranten und arbeitet mit diesen zusammen; ihm gelingt auch die Arbeit mit Größen wie John Huston und Humphrey Bogart. 

Allerdings sein Spiel mit Widersprüchen spiegelt auch seine eigene Traumata wieder:

Der wegen seiner ausdrucksstarken Augen in Amerika auch als "Master of Menace" bezeichnete Lorre war aufgrund seiner ausschweifenden Lebensführung gezwungen, auch wenig reizvolle Rollen anzunehmen. Seinen Frust über die eindimensionalen Charaktere, die in Hollywood an der Tagesordnung waren, betäubte er mit Morphium.

Bis zum 08/09/2024 ist die Doku in der arte Mediathek zu sehen, in der die Regisseure Volker Schlöndorff und Christian Petzold, Lorres Biograph Stephen D. Youngkin und der Filmhistoriker Alexander Horwath sowie der Schriftsteller Robert Schindel vom Leben und Werk des Peter Lorre erzählen.

Wesentlich kürzer, nur noch bis zum 10/07/2024, ist der Film zu sehen, der Peter Lorre zum Weltstar machte: M - Eine Stadt sucht einen Mörder.

Im Porträtfilm heißt es, dass "M" das Dritte Reich vorweggenommen hat, der "Verlorene" sei sein Epilog. Diese einzige Regiearbeit von Peter Lorre gibt es in einer schlechten Kopie auf You Tube.

Die ausgesprochen positive Rezension des Porträtfilm von Nils Minkmar in der SZ endet so:

Konnte man, diese Frage stellt der Regisseur Volker Schlöndorff, der als kluger Fach mann interviewt wird, in diesem zwanzigsten Jahrhundert glücklich werden? Lorres Antwort ist in seiner Arbeit zu studieren: Stalin und Hitler propagierten den Übermenschen, der im Einklang mit dem System agiert und nach Dominanz strebt. Doch der Mann, der von ganz unten kam und zum Gesicht seiner Zeit wurde, dreht die Sache um und überzeugt bis heute: In der Verletzlichkeit, der fragilité, die Lorre wie kein anderer zu verkörpern wusste, liegt die gemeinsame Wurzel und die Pointe der Menschlichkeit. Das ist die Ermutigung, die von der so informativen wie auch hintergründigen, unbedingt sehenswerten Dokumentation von Evelyn Schels ausgeht: Die beiden mächtigsten Männer ihrer Zeit sind tief gefallen und werden heute verabscheut, während man László Loewenstein mit Freude und Hochachtung betrachtet.

Gestern & Heute: Die Tragik von Peter Lorre zeigt die der Epoche

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