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Kurator'in für: Flucht und Einwanderung Literatur Fundstücke Zeit und Geschichte
Dissertation über John Berger (Dr. phil.). Seine Essays und Interviews, seine Reportagen und Rezensionen erscheinen u. a. in Neue Zürcher Zeitung, Blätter für deutsche und internationale Politik, Sinn und Form, Jacobin und Lettre International. Als Historiker wertet er den in der Berliner Staatsbibliothek vorliegenden Nachlass seines Vaters aus. So erschienen »Die Bismarcks. Eine preußische Familiensaga vom Mittelalter bis heute« (2010, zusammen mit Ernst Engelberg) oder die von ihm herausgegebene Neuedition von Ernst Engelbergs »Bismarck. Sturm über Europa« (2014). Als Buchautor publizierte er zuletzt das literarische Sachbuch »An den Rändern Europas« (2021).
Erstmals in der Geschichte der Menschheit sind mehr als 100 Millionen Menschen auf der Flucht, die Zahl der teilweise und dauerhaften Migranten ist um ein Vielfaches größer. Beides, die Migranten wie die Flüchtlinge, werden aufgrund von Armut, Klimakatastrophe und dem "Weltkrieg in Stücken" (Papst Franziskus) noch gewaltig wachsen.
Wir leben auf einem Globus in Bewegung.
Deshalb ist es geboten, darüber grundsätzlich nachzudenken wie in dem hier vorgestellten Gespräch, das nicht immer leicht ist, aber die teilweise Mühe lohnt sich.
Immer stärker treten Flucht und Migration im 21. Jahrhundert in den Vordergrund. Zuvor wurden beide
als eine untergeordnete sozio-politische Gegebenheit betrachtet, als Nebenfolge bestimmter sozialer Mechanismen und Notwendigkeiten, etwa ökonomischer oder demographischer Natur.
Dann entstand eine neue historische Konfiguration, die sich dadurch auszeichnet, dass die Migration als solche in den Vordergrund tritt. Das zeigt sich schon auf einer journalistischen Ebene: Als die Taliban wieder an die Macht kamen, war die Rede sofort von einer neuen „Flüchtlingswelle“, die daraus entstehe. Ebenso im Falle der Ukraine. Migration ist zu einer eigenständigen Kategorie der sozialen Realität geworden, allerdings zu einer, über die fast ausschließlich im Modus der „Krise“ gesprochen wird.
Es stellt sich die Frage, wie sich dieser Wandel im planetarischen Ausmaß, in kulturellen Ordnungen verankert werden können, die diese Zeitenwende legitimieren. Das ist noch nicht erfolgt, was man an zahlreichen Widersprüchen allein in EUropa sehen kann:
Und während die Ukrainer:innen aufgenommen werden, drängt Frontex in Griechenland weiterhin Migrante:innen ab, die in der EU Asyl beantragen wollen, und im selben Moment werden arabische, maghrebinische oder afrikanische Studierende, die sich in der Ukraine aufhielten, an den Grenzen festgehalten. Daran sieht man, dass sich in der Frage der Migration zwei sozio-politische Realitäten gegenüberstehen. Der wirkliche Umbruch, der das ‚Im-Exil-Sein‘ (exiliance) als grundsätzliche Dimension der condition humaine begreift, hat noch nicht stattgefunden.
Am Beispiel der französischen Präsidentschaftswahlen zeigt Alexis Nuselovici in erschreckenderweise auf wie weit wir von dieser kulturellen Verankerung noch entfernt sind. Macron stand vor allem für "Nicht-Le-Pen":
Macron wurde gewählt, um Le Pen abzuwehren. ... Wir müssen uns darüber klarwerden, dass die europäischen Gesellschaften sich in dieser rechtsextremen Drift befinden. Das ist eine neue Realität, und für uns ist sie furchtbar, weil wir dazu verurteilt sind, stets zu reagieren … als wären unsere Prinzipien nicht stark genug, um uns zum Handeln zu treiben. Diese Prinzipien sind seit – ungefähr – vier Jahrzehnten offenbar zu schwach, um eine bessere Gesellschaft zu schaffen.
Der Schluss dieses großen Gesprächs ist ein Vorschlag, da unser Kontinent nur als ein migrantischer existiert:
Europa hat sich durch interne Migrationsprozesse gebildet, ebenso aus externen – das ist die Geschichte des Kolonialismus, des Imperialismus. Migration ist in die DNA Europas eingeschrieben. Frontex – diese Institution, die mit libyschen Milizen kollaboriert – operiert auf europäischem Niveau. Warum nicht eine Struktur aufbauen, die der von Frontex vergleichbar ist – aber eine, die aufnimmt.
Quelle: Till Breyer fragt Alexis Nuselovici geschichtedergegenwart.ch
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Für mich ist es immer wieder erstaunlich, das beim Thema Migration ausschließlich über die Vertriebenen und Flüchtlinge diskutiert wird. Die Vertreibenden Verbrecher stehen nicht im Fokus. Solange die Wirtschaft mit Verbrechern Geschäfte macht, und die Politik das toleriert, werden weiter Millionen ihre geliebte Heimat verlieren.