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Flucht und Einwanderung

„Es gibt einfachere Methoden der Gewalt.“ - Vergewaltigung als Kriegsstrategie

Susanne Franzmeyer
Piqer für Radio Features
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Susanne FranzmeyerSonntag, 18.06.2017

Ist die Vergewaltigung von Frauen eine besonders effektive Kriegswaffe? Mechthild Müser geht dieser Frage in ihrem Feature „Jede Nacht haben sie andere geholt“ nach.

„Vergewaltigen ist nicht einfach. Es gibt einfachere Methoden der Gewalt. Dafür kann man Waffen benutzen. Warum benutzen sie Vergewaltigung, wenn sie so viele andere Formen der Gewalt haben?“ Die kanadische Wissenschaftlerin Elvan Isikozlu forscht dazu am Bonner Zentrum für Konversion.

Je nach Konflikt können unterschiedliche Gründe im Vordergrund stehen: In Bosnien dienten die Massenvergewaltigungen auch einer ethnischen Verdrängung. Die muslimischen Bosnier sollten dezimiert werden. Unter Serben gilt: Ist der Vater Serbe, ist das Kind es auch. Muslimische Bosnierinnen sollten also unter anderem gezielt geschwängert werden. Zumal bei Muslimen die Frau für die Ehre des Mannes einsteht. Viele Ehemänner kamen tatsächlich mit dem Wissen um die Vergewaltigungen ihrer Frauen nicht zurecht und ließen sich scheiden. Womit sich die Kriegsstrategie als erfolgreich erwies.

Es gibt keine Dokumente, die beweisen könnten, dass Vergewaltigung von höherrangigen Militärs als Kriegsstrategie angewiesen wurde. Doch es gibt zahlreiche Opferberichte, die das nahelegen. Manche Männer hätten „nicht gekonnt“, die Frauen aber gebeten, sie nicht zu verraten, weil sie es doch „müssten“. Die Männerbünde sind enorm stark. Kein Täter spricht. Aber hier hören wir wenigstens die Opfer.

Starke O-Töne, ergreifende Umsetzung - ein rundum packendes und lehrreiches Feature!

Jetzt 6 Monate online bei Dlfkultur: „Jede Nacht haben sie andere geholt. Vergewaltigung als Kriegsstrategie“, Co-Produktion WDR/BR/DKultur 2015.

„Es gibt einfachere Methoden der Gewalt.“ - Vergewaltigung als Kriegsstrategie

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