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am Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM), Berlin.
Gründer des Netzwerks Fluchtforschung.
Forscht zu, schreibt über und kommentiert Migrations- und Flüchtlingspolitik, insbesondere aber nicht nur in Deutschland und Europa.
Endlich steht die neue Regierung. Die Posten in den Ministerien sind verteilt. Dabei haben Proporze in den drei Regierungsparteien keine geringe Rolle gespielt – verschiedene innerparteiliche Flügel mussten bedient werden, zumindest in der SPD und CDU sind – zum Glück – etwa die Hälfte der Ämter an Frauen gegangen. Der Tagesspiegel warnte, dass Ostdeutsche in der Koalition vertreten sein müssten, um die Vielfalt der Gesellschaft zu reflektieren – was nur bedingt gelungen ist. Doch eine andere Vielfalt ist – bisher kaum diskutiert – in der neuen Regierung gar nicht vorhanden: migrantische Vielfalt. Die Frankfurter Rundschau weist darauf hin:
Einmal abgesehen von der neuen Justizministerin Katarina Barley (SPD), Tochter eines Briten und einer Deutschen, stammt kein deutsches Regierungsmitglied aus einer Familie mit Einwanderungsgeschichte. Und auch auf der Liste der 35 künftigen Staatsminister und Parlamentarischen Staatssekretäre ist nicht ein Politiker mit Migrationsgeschichte vertreten.
Das ist allerdings recht schockierend, zumal Einwanderung das große Thema der Wahl war und auch die populistische Debatte der kommenden Jahre bestimmen wird. Immerhin hat sich der Anteil an Bundestagsabgeordneten mit Migrationshintergrund auf 8,2 Prozent erhöht, wie der Mediendienst Integration berichtet. Doch bei einem Anteil von 22,5 Prozent der Bevölkerung mit Migrationsbezügen ist die Vielfalt im Bundestags längst nicht repräsentativ. So wird auch in der neuen Legislaturperiode Politik über Migranten gemacht anstatt mit oder von ihnen.
Quelle: Hendrik Geisler Bild: Imago fr.de
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In dem Kontext fällt mir ein Projekt der Süddeutschen über die Zusammensetzung Bundestags ein. Die haben daraus eine ganz spannende Datengeschichte gemacht: https://projekte.suedd...
Nicht vergessen: Es sind auch ein paar Bayern dabei! Im Ernst: Diese Proporzsache wird langsam ziemlich kompliziert. Wenn ich das richtig verstanden habe, wurde die künftige Forschungsministerin vor allem deshalb ausgewählt, weil sie Katholikin ist, was in etlichen ländlichen Regionen immer noch eine relevante politische Kategorie ist. Ansonsten wollte sie in ihrem ersten Interview nur private Fragen beantworten, weil sie fachlich halt nicht allzu beschlagen ist. Man kann es auch so sehen: Selbst die größte Volkspartei hat nicht genug Fachpolitiker, die all die mittlerweile offenbar notwendigen Quoten erfüllen.