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am Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM), Berlin.
Gründer des Netzwerks Fluchtforschung.
Forscht zu, schreibt über und kommentiert Migrations- und Flüchtlingspolitik, insbesondere aber nicht nur in Deutschland und Europa.
Die Flucht über das Meer gehört zu den ikonischen, gefährlichsten und oft letzten Wegen von Geflüchteten auf dem Weg nach Europa. An anderer Stelle schrieb ich einst über die widersprüchliche Figur des Bootsflüchtlings und die Bedeutung des Wasserweges auf der Flucht. Die Gefahr des Meeres wird abgewogen gegen die Freiheit jenseits staatlicher Kontrolle und das Versprechen des Gebots der Seenotrettung. Aber die Diskrepanz zwischen Seerecht und Asylrecht führt zu gefährlichen Rangeleien bei der Verantwortungsübernahme bei Rettungen von Flüchtlingsbooten. Die Autorin des hiesigen Artikels, die selbst an Rettungsmissionen teilgenommen hat, beschreibt die Zuständigkeitsrangeleien bei der Rettung von Flüchtlingen zwischen Italien und Malta, Italien und Großbritannien, zwischen Staaten (Australien, USA etc.) und Containerschiffen. Küstenstaaten wollen die Verantwortung für die Asylsuchenden nicht übernehmen. So bleiben dann letztlich nur noch private Rettungsbemühungen, die aber zunehmend drangsaliert werden.
Die Autorin schlägt vor, mehr legale Zugangswege einzurichten — nicht aus ethischen sondern realistischen Gründen, wie sie schreibt. Doch die Forderung nach legalen Zugängen ist meist eine schwammige und ungenaue. Bootsflüchtlinge wird es auch in Zukunft geben (wenn Landesgrenzen nicht sicherer überwunden werden können). Das wichtige scheint mir zu sein, dass die Verantwortungsteilung in Europa wieder klappt und Küstenstaaten mit der Aufgabe der Rettung und Aufnahme nicht alleine gelassen werden. Die Verantwortung für Flüchtlinge, auch jene in Booten auf dem Mittelmeer, muss eine gesamteuropäische sein.
Quelle: Christina Psarra EN newsdeeply.com
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