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Flucht und Einwanderung

Die aufhaltbare Flucht von unbewohnbarer Erde – wer keine Revolution macht, erleidet eine Revolution

Achim Engelberg
schreibt, kuratiert, gibt heraus
Zum Kurator'innen-Profil
Achim EngelbergMontag, 27.07.2020

Selten empfehle ich englischsprachige Beiträge, sondern konzentriere mich auf deutschsprachige, da sie für viele leichter zu lesen oder zu hören sind.

Aber dieses von ProPublica und dem New York Times Magazine mit Unterstützung des Pulitzer-Zentrums produzierte Stück ist eine Ausnahme, weil es vorbildlich in seiner Machart ist (es ist anschaulich bis hin zu Einzelschicksalen, es breitet knapp das statistische Material aus und verarbeitet es zu Modellen, die wieder kritisch beleuchtet werden) und einen wahrlich großen Gegenstand darstellt: Wie die Klimakatastrophe zunehmend Teile unserer Erde unbewohnbar macht und mit Dürre und sich häufenden anderen Naturkatastrophen Menschen vertreibt.

Diese geschichtsmächtigen Veränderungen werden modellhaft am Beispiel von Mittelamerika und Mexiko dargelegt. Es gibt aber Seitenblicke auf das planetarische Geschehen:

Around the world, nations are choosing walls. Even before the pandemic, Hungary fenced off its boundary with Serbia, part of more than 1,000 kilometers of border walls erected around the European Union states since 1990. India has built a fence along most of its 2,500-mile border with Bangladesh, whose people are among the most vulnerable in the world to sea-level rise.

Ja, die von geschlossenen Grenzen Abgehaltenen können sogar die Klimakatastrophe verschärfen:

In this case, Central America’s population surges, and the rural hollowing reverses as the birthrate rises, poverty deepens and hunger grows — all with hotter weather and less water.

Wenn wir unsere Art des Wirtschaftens nicht ändern, dann werden Teile der Welt unbewohnbar wie der Mond. Die von dort Fliehenden, genauer: die von der jetzigen Globalisierung Vertriebenen, können Mauern kurzzeitig aufhalten, aber nicht dauerhaft fernhalten.

The worst danger, Hinde warned on our walk, is believing that something so frail and ephemeral as a wall can ever be an effective shield against the tide of history. “If we don’t develop a different attitude,” he said, “we’re going to be like people in the lifeboat, beating on those that are trying to climb in.”

Ohne Veränderungen unserer Art des Zusammenlebens und Produzierens werden immer mehr hier ankommen, die unsere Art des Zusammenlebens und Produzierens verändern werden.

Wer keine Revolution macht, erleidet früher oder später eine Revolution.

Der große französische Philosoph Bruno Latour, der schon öfters auf piqd auftauchte, sagte einmal:

Jetzt, da alle Schotten dicht machen, ist offenkundig ein denkbar schlechter Augenblick, um über offene Grenzen und eine Revolution der Lebensweisen zu reden. Eins muss uns aber klar sein: Migration und neues Klimaregime, die Bedrohung ist ein und dieselbe.

Die Wahrheit dieser These eindringlich zu veranschaulichen, das ist der Wert dieses Stücks.

Die aufhaltbare Flucht von unbewohnbarer Erde – wer keine Revolution macht, erleidet eine Revolution

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Kommentare 3
  1. Urs Gröhbiel
    Urs Gröhbiel · vor mehr als 4 Jahre

    Brillante journalistische Arbeit, vielen Dank!
    (wertvolle Links zu weiteren Studien, eindrückliche Fallbeispiele, ein idealer Einstieg ins Thema)

  2. Maximilian Rosch
    Maximilian Rosch · vor mehr als 4 Jahre

    Das ist wirklich ein herausragendes Stück. In der Community wurde auch just am Wochenende das von der New York Times veröffentlichte Pendant empfohlen: https://www.piqd.de/kl... Etwas anders strukturiert und dadurch sicher auch interessant, wenn man die andere Version schon kennt.

    1. Achim Engelberg
      Achim Engelberg · vor mehr als 4 Jahre

      Danke für den Hinweis.

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