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Flucht und Einwanderung

Demokratisches Syrien? Geht!

Emran Feroz
Journalist
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Emran FerozMontag, 30.04.2018

Folgende Narrative scheint in Sachen Syrien weiterhin zu dominieren: Auf der einen Seite gibt es das brutale Assad-Regime, auf der anderen extremistische Milizen, die Köpfe abschlagen. 

Dazwischen? Gibt es nix.

Falsch. Fehlanzeige. 

Dazwischen gibt es sehr viel. Zum Beispiel Syrer, die sich gegen beide Seiten wehren und tatsächlich eigenständig demokratische Strukturen aufbauen.

Ein gutes Beispiel hierfür ist Daraya, ein Vorort von Damaskus. Was dort geschah (dieser Text ist etwas älter), ist beachtlich. Während der Ort vom Assad-Regime belagert wurde, entstand nämlich zeitgleich ein demokratischer Rat, der sich aus 120 gewählten Mitgliedern zusammensetzte. Wahlen fanden alle sechs Monate statt. Das Oberhaupt des Rates wurde von der Bevölkerung gewählt.

Der Rat verwaltete Schulen, Krankenhäuser und andere öffentliche Einrichtungen. Auch die Presse- und Meinungsfreiheit blühte auf. Während Daraya weiterhin massiv bombardiert wurde, gründeten etwa Journalisten eine Zeitung, die sich auf gewaltfreien Widerstand fokussierte. 

Ähnliche Zustände fand man auch im von Rebellen kontrollierten Idlib vor. Dort fanden unter anderem Demonstrationen gegen das Regime UND gegen die extremistische Al-Nusra-Front statt. 

Vom Regime wurden all diese Entwicklungen stets mit noch mehr Gewalt beantwortet. 

Und: Wer diese Realitäten verwischt oder ausblendet, tut damit vor allem dem Regime oder besagten Gruppierungen einen Gefallen.

Demokratisches Syrien? Geht!

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