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am Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM), Berlin.
Gründer des Netzwerks Fluchtforschung.
Forscht zu, schreibt über und kommentiert Migrations- und Flüchtlingspolitik, insbesondere aber nicht nur in Deutschland und Europa.
Afrikanische Massenmigration wird in Europa weithin befürchtet und ist ein in Romanen und Filmen seit vielen Jahrzehnten wiederholtes "Schreckensszenario". Zuletzt war der Journalist Stephen Smith mit einer pseudowissenschaftlichen Version dessen in Frankreich sehr erfolgreich – sogar Marcon basiert eigenen Angaben nach seine Migrationspolitik auf dieses Buch. Die zentrale Behauptung darin ist – mit apokalyptischem Unterton –, dass bis 2050 ein Fünftel bis ein Viertel der europäischen Bevölkerung afrikanischen Ursprungs sei, in Deutschland vielleicht noch mehr. Davon abgesehen, dass solche Prognosen grundsätzlich schwierig sind, scheinen sie nicht nur fragwürdig, sondern ganz explizit auch irreführend zu sein. In diesem Artikel setzt sich François Héran vom Collège de France, einer der führenden Demographen und Migrationsforscher Frankreichs, kritisch mit den Thesen von Smith auseinander. Dabei macht er klar, dass der Autor mit sehr hinkenden Vergleichen arbeitet, zweifelhafte ökonomisch-demographische Modelle bemüht, seit Jahrzehnten bekannte Thesen der Entwicklungsforschung als seine eigenen darstellt und ganz gezielt wichtige Daten außen vor lässt, wenn sie seiner These nicht entsprechen. So zitiert Smith eine unter Migrationsforscher*innen weithin bekannte Umfrage, nach der 30 % der Bevölkerung südlich der Sahara migrieren möchten. Nur – was er verschweigt – Wollen ist nicht Handeln: Nur 5 % haben hierfür konkrete Vorbereitungen getroffen. Und davon abgesehen, dass die allermeisten afrikanischen Migranten in Afrika migrieren, lässt sich von solchen Umfragen auch nicht auf tatsächliche Migration schließen. Héran nimmt all solche Argumente noch sehr viel genauer auseinander. Er offeriert – zögerlich – auch eine eigene Prognose. Demnach kann für 2050 mit 2,4 % afrikanischer Bevölkerung in Europa gerechnet werden, unter vielen unklaren Voraussetzungen. Was das dann bedeutet, das ist noch eine ganz andere Frage. Die Panikmache ist jedenfalls falsch und gefährlich.
Quelle: François Héran fluechtlingsforschung.net
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Naja, die Flüchtlinge aus dem von Dir verlinkten schlechtem Roman kommen aus Indien. Er beginnt stark und wird immer mehr zu einem rechten Machwerk.
Es gibt auch Beeindruckendes, dass die Nähe des Elends in Teilen Afrikas aufzeigt. Mit Statistiken erreicht man schließlich nur wenige.
Nur solange dieser Beitrag auf der Ebene der Fachkritik bleibt, ist er wahrscheinlich - ich bin kein Demograph - überzeugend.