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Kurator'in für: Zeit und Geschichte Flucht und Einwanderung Fundstücke
Emran Feroz, geboren und aufgewachsen in Innsbruck, hat afghanische Wurzeln und in Tübingen Politikwissenschaft und Philosophie studiert. Seit mehreren Jahren ist er als freier Journalist und Autor für viele deutsch- und englischsprachige Medien (u.a. taz, Deutschlandfunk, Deutsche Welle, Al Jazeera, The New York Times, The Intercept) tätig. Aus seiner afghanischen Heimat berichtet er regelmäßig. Zu seinen Schwerpunkten gehört der Drohnen-Krieg sowie die politische Lage in Nahost und Zentralasien. 2017 veröffentlichte er das Buch "Tod per Knopfdruck" zum US-Drohnen-Krieg. 2018 folgte "Kampf oder Untergang", ein Gesprächsband mit Noam Chomsky. 2021 erschien sein letztes Buch "Der längste Krieg - 20 Jahre War on Terror".
Seit Jahren leben Zehntausende von Afghanen in Russland. Doch die meisten von ihnen sind bis heute nicht angekommen und verweilen ein tristes Dasein als Geflüchtete.
„Die Sprache war [anfangs] unmöglich, die Menschen waren kalt“, erzählt Latifa Mikmuhammad, die seit rund einem Jahrzehnt in Russland lebt.
Mikmuhammad erzählt, dass ihre Kinder Rassismus in der Schule ausgesetzt sind und dort als „Schwarze“ bezeichnet werden, so wie viele andere Menschen aus dem Kaukasus oder aus Zentralasien.
Bevor die Ukraine-Krise ausbrach, stellten Afghanen in Russland die meisten Asylanträge. Dennoch wurde auch damals nur ein sehr geringer Teil der Anträge – nicht mehr als fünf Prozent laut UN – akzeptiert.
In Russland, einem Land mit mehr als 142 Millionen Einwohnern, haben lediglich um die eintausend Afghanen einen legalen Status (ich wurde aus dieser Zahl, die im Text vorkommt, nicht ganz schlau. Ich denke, dass hierbei jene Afghanen, die bereits eine russische Staatsbürgerschaft besitzen, nicht einbezogen wurden. Von denen gibt es nämlich sehr viele, zum Teil auch in meiner Familie). Die meisten von ihnen leben in der Illegalität.
Zum Vergleich: Allein im Jahr 2015 wurde 150.000 ukrainischen Staatsbürgern von Moskau Asyl gewährt.
Diesen Vergleich sollte man vor allem dann in Betracht ziehen, wenn man bedenkt, dass Russland für die politische Krise in Afghanistan seit dem Ende der 1970er-Jahre maßgeblich mitverantwortlich ist.
Quelle: Amie Ferris-Rotman EN themoscowtimes.com
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