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Kurator'in für: Zeit und Geschichte Flucht und Einwanderung Fundstücke
Emran Feroz, geboren und aufgewachsen in Innsbruck, hat afghanische Wurzeln und in Tübingen Politikwissenschaft und Philosophie studiert. Seit mehreren Jahren ist er als freier Journalist und Autor für viele deutsch- und englischsprachige Medien (u.a. taz, Deutschlandfunk, Deutsche Welle, Al Jazeera, The New York Times, The Intercept) tätig. Aus seiner afghanischen Heimat berichtet er regelmäßig. Zu seinen Schwerpunkten gehört der Drohnen-Krieg sowie die politische Lage in Nahost und Zentralasien. 2017 veröffentlichte er das Buch "Tod per Knopfdruck" zum US-Drohnen-Krieg. 2018 folgte "Kampf oder Untergang", ein Gesprächsband mit Noam Chomsky. 2021 erschien sein letztes Buch "Der längste Krieg - 20 Jahre War on Terror".
Der Krieg in Afghanistan eskaliert. Während die NATO-Truppen abziehen, haben die Taliban allein seit Mai mehr als 100 Distrikte erobert. Zeitgleich finden weiterhin Abschiebungen ins Kriegsgebiet statt. Das afghanische Geflüchtetenministerium hat die EU bereits um ein Abschiebestopp gebeten.
Deutschland will dies nun "prüfen". Österreich hat bereits abgelehnt. Schweden ist der Forderung nachgekommen und will die Abschiebung von 7.000 (!) Afghanen vorerst auf Eis legen.
Bereits Anfang des Monats wurde deutlich, wie einige Abschiebungen in Afghanistan enden können. Am 21. Juni wurde in der nördlichen Provinz ein Abgeschobener aus Deutschland durch einen Granatenangriff getötet. Ich kenne Baghlan gut und habe mehrmals von dort berichtet. Die Provinz gehört seit Jahren zu den unruhigsten Gebieten des Landes.
Das Todesopfer saß in einem Abschiebeflieger, der Afghanistan am 9. Februar 2021 erreichte. Ich traf im Februar in Kabul einige jener Abgeschobenen, die in diesem Flieger saßen – und frage mich immer mehr, was aus ihnen geworden ist.
Denn selbst bei Straftätern (ich traf übrigens keinen einzigen, wahrscheinlich auch, weil die Anzahl gerne von den deutschen oder österreichischen Behörden aufgeblasen wird) muss man sich folgende Frage stellen: Ist eine Abschiebung nach Afghanistan gerechtfertigt oder kommt sie, wie einige Beobachter wie der Afghanistan-Kenner Thomas Ruttig betonen, einer "indirekten Todesstrafe" gleich?
Quelle: Kaija Kutter Bild: Georg Wendt/dpa taz.de
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Kommt dann nicht vielmehr der Abzug der westlichen Soldaten einer viel direkteren Todesstrafe gleich?
Es ist eine Schande wie die "zivilisierte" Welt mit Schutzsuchenden umgeht, ob im Vorfeld der Sahara, ob im Mittelmeer oder bei Abschiebungen.
Für mein aktuelles Buch AN DEN RÄNDERN EUROPAS sprach ich auch mit Beamten. Ich musste dieses Passagen, weil sie darüber nicht sprechen dürfen, leicht verfremden. Sie sagten, etwas verkürzt, die Anzahl der Kriminellen ist klein, wird aber durch wenige spektakuläre Verbrechen von vielen wahrgenommen und viel zu oft finden Verbrecher mehr Lücken im Gesetz, um hier zu bleiben, als andere.