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Flucht und Einwanderung

325.000 unbeantwortete E-mails

Emran Feroz
Journalist
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Emran FerozMontag, 31.10.2022

Für viele Afghan:innen hat das Trauma des 15. August 2021 nie aufgehört. Wir erinnern uns: Während die USA und ihre NATO-Verbündeten das Land verließen, übernahmen die Taliban nach 20 Jahren abermals die Macht in Kabul.

In den letzten August-Tagen kam es auch zu zahlreichen Evakuierungen und all den dramatischen Szenen am Kabuler Flughafen, die weltweit die Runde machten. Jene Staaten, die in Afghanistan militärisch intervenierten, hatten es sich nun – nach ihrem gescheiterten Einsatz – auf die Fahne geschrieben, ihre afghanischen Verbündeten zu retten. 

Doch Fehlanzeige.

Zahlreiche Ortskräfte, Journalisten und Aktivisten, die sich gegen die Taliban stellten, befinden sich weiterhin im Land. Ihre Hilferufe wurden bewusst ignoriert, wie aktuelle Berichte deutlich machen.

Seit August 2021 ließ die US-Regierung nämlich 325.000 E-Mails, allesamt Hilferufe aus Afghanistan, unbeantwortet. Gleichzeitig überzog es das Land mit Sanktionen und trug damit in vielerlei Hinsicht zu der fortdauernden humanitären Katastrophe bei. 

325.000 unbeantwortete E-mails

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Kommentare 1
  1. Cornelia Gliem
    Cornelia Gliem · vor 2 Jahren

    Diese Emails nicht zu beantworten, klingt erst mal schlimm.
    Allerdings frage ich mich, wie gefährlich es sein könnte, wenn sie beantwortet würden (=mal abgesehen davon was denn geantwortet werden könnte: "es tut uns leid. Wir drücken Euch die Daumen."?).
    Könnten die Taliban nicht einen EmailKontakt mit den USA als Beweis für Verrat oder so ansehen?

    Und die Sanktionen gegenüber den Taliban waren ja wohl alternativlos auch wenn sie leider - wie bei Russland oder Iran - auch die Falschen treffen.

    Aber ja: der Westen hat diese Menschen die für uns gearbeitet haben im Stich gelassen.

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