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Flucht und Einwanderung

24 Stunden in Afghanistan

Emran Feroz
Journalist
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Emran FerozMittwoch, 10.10.2018

Zum Jahrestag des (aktuellen) Afghanistan-Krieges haben mehrere Guardian-Journalisten einen einzigen Tag in Afghanistan detailliert zusammengefasst, sprich, sie haben versucht, alle Anschläge, Explosionen, Militäroperationen und Toten zu zählen.

Das Ergebnis ist ein Protokoll, das mehr als deutlich macht, wie schlecht die Lage am Hindukusch ist.

Folgendes fällt in diesem langen Bericht auf:

- Angriffe auf afghanische Sicherheitskräfte (Polizei und Armee) sind etwas absolut Alltägliches und finden in fast allen Provinzen des Landes statt. Der Fokus auf tote Sicherheitskräfte geht oft verloren, dabei sterben jährlich Zehntausende, wenn man Dunkelziffern in Betracht zieht.

- Stammesälteste, die Frieden stiften und zwischen Aufständischen und Regierung vermitteln wollen, werden oft getötet.

- Bei Feuergefechten zwischen Taliban und Sicherheitskräften nehmen beide Seiten kaum Rücksicht auf Zivilisten.

- Luftangriffe seitens des US-Militärs und mittlerweile auch seitens der afghanischen Armee finden weiterhin in hohem Maße statt. Alle Toten werden stets als "Militante" bezeichnet, ohne jeglichen Beweis dafür zu liefern. Dabei sterben Zivilisten regelmäßig durch Drohnen-Angriffe usw.

Insgesamt wurden 60 Todesopfer gezählt. Dies ist eine Mindestzahl. In vielen Regionen gibt es keine Journalisten oder anderweitige Beobachter. Auch das Guardian-Team gesteht dies ein. 

Aufgezeichnet wurde der 30. Juni 2018. Im Bericht hat sich allerdings ein Fehler eingeschlichen. Die Autoren bezeichnen den 30. Juni als "ersten Kampftag nach dem Waffenstillstand". Besagter Waffenstillstand fand allerdings zum Ende des islamischen Monats Ramadan statt, sprich, Mitte und nicht Ende Juni.

24 Stunden in Afghanistan

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Kommentare 1
  1. Achim Engelberg
    Achim Engelberg · vor 6 Jahren

    Und dorthin werden Menschen abgeschoben!

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