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Zwangssterilisierungen in Peru

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Deine KorrespondentinMittwoch, 19.06.2019

Unter der Regierung des früheren Präsidenten Alberto Fujimori wurden in den 90er Jahren schätzungsweise 300.000 Frauen und 20.000 Männer in Peru zwangssterilisiert. Fujimori nutzte die grausame Form der Geburtenkontrolle als Instrument gegen die Armut. Bis heute kämpfen die Opfer für die Aufarbeitung dieser Verbrechen, wie Korrespondentin Eva Tempelmann eindrucksvoll berichtet.

Sie hat mit Frauen gesprochen, die selber zwangssterilisiert worden sind. Eine von ihnen ist Rute Zúñiga Caceres. Sie sagt, dass sie 1997 in einem Krankenhaus an Händen und Füßen gefesselt worden sei – und ohne ihre Zustimmung sterilisiert worden sei. Bis heute wartet sie, wie viele andere, auf eine Entschädigung.

Das, was sich zwischen 1995 und 2001 in Perus Gesundheitszentren abspielte, bezeichnet Amnesty International als eines der schlimmsten Menschenrechtsverbrechen Amerikas. Für den damaligen Präsidenten war die grausame Form der Geburtenkontrolle ein systematisches und notwendiges Instrument zur Bekämpfung von Armut. Doch was zunächst als „freiwillige empfängnisverhütende Methode“ für die arme Bevölkerungsschicht angekündigt wurde, erwies sich bald als brutale Prozedur.

Etliche Frauen waren bei der Sterilisierung schwanger, erlitten Fehlgeburten oder bekamen ihr Baby nach der Geburt nicht mehr zu Gesicht. Mindestens 18 Frauen starben direkt an den Folgen der Sterilisierung. Tausende leiden bis heute unter den gesundheitlichen Komplikationen der ambulanten Eingriffe, die unter miserablen hygienischen Bedingungen stattfanden. 

Zwangssterilisierungen in Peru

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