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Sexarbeiterin werden – ein Einblick

Nutzer gelöscht
Nutzer gelöschtMontag, 09.04.2018

In diesem Blogbeitrag erzählt eine Autorin, die sich Laura nennt, wie sie dazu kam, Sexarbeiterin zu werden. Es fing damit an, dass sie plötzlich mehr Geld hatte als vorher, und das ist nicht das einzige Bemerkenswerte an dem Text. Gleich zu Beginn zählt Laura auf, welche Privilegien ihr überhaupt ermöglichen, als Escort zu arbeiten und dabei ihre Arbeitsbedingungen selbst zu setzen und ihre Kunden auszuwählen.

Es wird dann kein Text von der Sorte „bester Job ever, Trottel wer‘s nicht macht“, sondern eine genaue Beschreibung davon, wie sie mit ihrer Arbeit angefangen hat und was sich dadurch für sie geändert hat.

„Ausgerechnet in der Konstellation Hure – Freier erlebe ich gerade (übrigens zum ersten Mal seit Jahren!) ganz entspannte Augenhöhe in einem heterosexuellen Kontext. (…) Als Sexarbeiterin erlebe ich viel Dankbarkeit, Wertschätzung und Respekt (...). Solche Wertschätzung von mir geleisteter Beziehungsarbeit bin ich gar nicht gewohnt. Die meisten cis-sozialisierten Männer, mit denen ich in der Vergangenheit ein romantisches oder erotisches Verhältnis führte, haben diese Arbeit als selbstverständlich behandelt. Und sie dabei selbst unverhältnismäßig wenig geleistet.“

Gut, als gesellschaftlichen Dauerzustand will diese Lösung des Problems vermutlich niemand: dass (manche) Männer (manche) Frauen jetzt einfach bezahlen für die Dinge, die Frauen tun, weil sie von ihnen eher erlernt und erwartet werden. Als Zwischenschritt der Weltgeschichte – why not.

Für Laura ist ihre Arbeit ein Experiment, von dem sie noch nicht weiß, wie es ausgehen wird:

„Das hier ist eine Momentaufnahme. In genau diesem Moment möchte ich weiter Sexarbeit leisten. Ich bin von dieser Tätigkeit fasziniert. Sie ist noch weitaus interessanter, als ich angenommen hatte, während all der Jahre, in denen ich von ihr fantasierte. Ich erwarte, dass sich die Bedeutung, die Sexarbeit für mich hat, in den nächsten Monaten weiter verändern wird.“

Sexarbeiterin werden – ein Einblick

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