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Feminismen

Schlimm, wie man's dreht: eine differenzierte Erklärung des bereinigten Gender-Pay-Gaps

Daniel Schreiber
Autor und Journalist
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Daniel SchreiberFreitag, 13.09.2019

Wenn man über die klaffende Lücke zwischen den Gehältern von Männern und Frauen redet, stößt man immer wieder auf ein faszinierendes Phänomen: Jene besonders klugen heterosexuellen Männer, die schon in den Startlöchern stehen, um einem vorzurechnen, dass das alles doch nicht stimme, wenn man die Qualifikation und die Berufserfahrung der Arbeitenden mit kalkuliere. Michaela Fuchs, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, belegt in diesem klugen Interview, dass das - natürlich - alles eben doch stimmt. Die unbereinigte Lohnlücke in Deutschland beläuft sich den Untersuchungen des Instituts zufolge auf die oft zitierten 21%. Wenn man die oben genannten Faktoren mit einbeziehe, so Fuchs, komme man auf einen bereinigten Gender-Pay-Gap von 15%. Irre viel, nicht nur im europäischen Vergleich. Das Interview ist auch darüber hinaus wirklich spannend. Etwa erklärt Fuchs, warum im Osten Deutschlands die Lohnlücken so viel kleiner sind und warum das gar nicht so toll ist, wie es auf den ersten Blick wirkt. Denn, wenn man jene bereinigenden Faktoren mit berechne, müssen ostdeutsche Frauen eigentlich mehr verdienen als ostdeutsche Männer, weil sie jünger und besser ausgebildet seien und mehr Berufserfahrung haben. Sie tun es aber nicht. Fuchs erklärt auch die mittelalterlichen Zustände in Bayern und Baden-Württemberg, wo die Arbeit von Männern in vielen Landkreisen 40% besser entlohnt wird als die von Frauen. Und schließlich erklärt Fuchs den Hauptgrund dafür, dass gleiche Arbeit in Deutschland nicht gleich bezahlt wird: Wenn Frauen Kinder bekommen, werde das mit Lohnabschlägen bestraft. Wenn Männer hingegen eine Auszeit für die Kinderbetreuung nehmen, wirke sich das positiv auf ihre Karriere und ihr Gehalt aus.

Schlimm, wie man's dreht: eine differenzierte Erklärung des bereinigten Gender-Pay-Gaps

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