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Fünf Länder, drei Muttersprachen, ein Studium, zwei Kinder. Seit 2008 Professorin für Soziologie und Gender Studies an der LMU München. Immer viel Musik und Tanz, am Besten zusammen. Und viel Forschung inkl. Fachpublikationen (ca. 11 Bücher und >50 Aufsätze) zu Gender Studies, Biopolitik, Körper, Pop-Kultur, Care/Fürsorge.
In diesem knappen und bündigen Essay gelingt der Autorin eine Differenzierung, wie sie derzeit selten ist: Islamkritisch zu argumentieren, ohne dies zu verabsolutieren oder auf Kosten anderer feministischer (Herrschafts-)Kritik zu tun. Das heißt: Geht es um Gleichstellung, Frauenrechte, Feminismus, dann Islamkritik ja! Kritik des 'christlichen' oder sonstigen Westen auch ja, unbedingt. Kopftuch? Kritisch werden. Linke deutsche Machos, die Feministinnen hysterisch oder #metoo verklemmt finden? Kritisch bleiben.
Der Text ist mehr Programmatik denn genaue Analyse. Aber zu Letzterer sind wir alle angehalten, Ersteres gibt es in der Differenzierung zu wenig. Ein Text also, der in der zunehmend gewalttätig werdenden rhetorischen Eskalation rund um 'den Islam' und 'die Frauen' wohltuend nuanciert ist. Das ist nicht nur schön, sondern auch, und vor allem, realistisch.
Quelle: Veronika Kracher Bild: commons.wikimedia... jungle.world
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Steile These: „Denn auch das mitunter reaktionäre Frauenbild eines westlichen Islamkritikers ist vermutlich „feministischer“ als der Islam. Man sollte das auch andersherum nicht instrumentalisieren glaube ich.“
Ich denke, das war wohl ironisch gemeint, das „vermutlich“ ist ja das steilste daran: Ich kenn mich zwar nicht aus, aber wird schon passen …
Solche Sprüche werden v.a. von Herrn vertreten – unterstelle ich mal vermutend – die bei Gelegenheit etwas wie „Nebenwiderspruch“ in ihren zünftigen Bart murmeln, nicht mehr so laut wie vor 100 Jahren, aber halt immer noch.
Der Artikel von Frau Kracher spricht mE einiges richtig an, aber er grenzt halt religiöse Feministinnen – wie Frau Schrupps Reaktion gleich gezeigt hat – ziemlich rüde aus. Als gelassener Atheist möchte ich aber das Gespräch gerade mit diesen Leuten nicht missen. Da fand ich oft mehr Differenziertheit als bei den „historischen Materialisten“ (die mir eigentlich näher liegen).
Die Verknüpfung von Positionen der einen durch die anderen ist ja immer irgendwie schwierig – am Frauenbild des Islam darf sich aber doch gerne jeder stören oder? Auch wer den Feminismus westlicher Prägung nicht versteht oder aus welchen Gründen auch immer ablehnt. Klar ist es elend, wenn Reaktionäre ihre Angst vor dem Anderen kaschieren, in dem sie sich pseudofeministischer Positionen bedienen. Es mag mir oder der Autorin sehr deutlich erscheinen, dass sie „was auch immer“ instrumentalisieren, um ihre Angst zu rechtfertigen. Aber dennoch liegt es auf der Hand, dass man die Situation der Frau im Islam schlecht finden kann und #metoo gleichzeitig auch. Denn auch das mitunter reaktionäre Frauenbild eines westlichen Islamkritikers ist vermutlich „feministischer“ als der Islam. Man sollte das auch andersherum nicht instrumentalisieren glaube ich.
Die klaren Worte gegen die Relativierung der Islamkritik aus falsch verstandenem Antirassismus und/oder voreiliger Solidarität mit Marginalisierten finde ich enorm richtig. Dass aber nun die Freiheit aller Menschen von der Freiheit von der Religion im Allgemeinen abhängt, darf schon auch noch hinterfragt werden. Ich würde ja sagen, Gesellschaft muss sich von allen religiös motivierten politischen Zwängen befreien. Das Empfinden persönlicher Freiheit ist aber bei vielen Menschen damit verknüpft, dass sie eben ihre Freiheit freiwillig eingrenzen oder beschränken. Dass sie Konzepte oder Rollen über ihre persönliche, alles betreffende Freiheit stellen. Und wer das freiwillig in der Religion tut, ist ja nicht per se unfreier, als jemand der sich entschlossen hat sonst ein überpositives Regular zu befolgen.
Danke, Antje, für den pointierten Kommentar. Ich stimme Dir einerseits zu - und hatte ja auch schon anerkannt, dass ich die Argumentation tatsächlich eh atheistisch gerahmt gelesen hatte. In diesem Lichte fand ich den Text deshalb erhellend, weil er ein sowohl-als-auch im aktuell unsäglichen Diskurs Islam vs. der (aufgeklärte, gleichberechtigte, entspannte) Rest einzieht.
Wie ich schon drüben auf Facebook schrieb: Ich finde den Text nicht gut, weil er den Eindruck erweckt, dass jeglicher Feminismus prinzipiell säkular und atheistisch sein muss. Das ist sehr überheblich allen religiösen Feministinnen gegenüber, und das wird nicht dadurch besser, dass mir als christlicher Feministin immerhin bescheinigt wird, dass ich nur dumm, aber nicht (mehr) gemeingefährlich bin.
Dass viele westliche Feministinnen islamisch begründeten patriarchalen Denkfiguren hilf- und sprachlos gegenüber stehen, ist richtig beobachtet, es liegt meiner Meinung nach aber gerade daran, dass sie überhaupt nicht mehr wissen, wie man mit religiösen Menschen sinnvollerweise diskutieren kann. Sie kennen nämlich nichts anderes als einen durch und durch säkularisierten Diskurs, deshalb fühlen sie sich nicht kompetent, über den Glauben anderer zu urteilen. Das ist in der Tat ein Problem, denn auch über Glaubensdinge muss man urteilen, gerade als Feministin. Das geht auch - ich führe zum Beispiel häufig Debatten mit unfeministischen Muslimen auf Facebook.
Aber wenn die einzig denkbare Lösung darin liegen soll, dass alle atheistisch werden, dann wird es halt keine Lösung geben.