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Studium der Philosophie, Politikwissenschaft und Geschichte in Freiburg und Paris, Promotion in Frankfurt am Main. Er lehrt Politische Theorie und Ideengeschichte an der Universität Siegen und lebt als freier Autor und Dozent in München. Radiobeiträge für Bayerischer Rundfunk, Deutschlandfunk und Südwestrundfunk, Artikel unter anderem für Blätter für deutsche und internationale Politik, Der Freitag, Jungle World, Telepolis.
Jüngste Buchveröffentlichungen: Richtig falsch. Es gibt ein richtiges Leben im falschen (2019); Kulturarbeit. Progressive Desillusionierung und professionelle Amateure (2022)
Die Arte-Dokumentation über Jeanne Moreau zeigt, wie sehr die Karriere dieser Frau nicht nur schauspielerisch, sondern auch biografisch Maßstäbe dessen gesetzt hat, was für eine Frau möglich ist. Der deutsche Titel des Films Die Selbstbestimmte gibt nur einen Teil des Wortsinns des französischen Originaltitels wieder: L' Affranchie – die Befreite, die Freigelassene, die Freizügige, also diejenige, die sich von den vorgegebenen Normen dessen, was zu ihrer Zeit möglich und normal war, weitestgehend emanzipiert hat.
Eine große Liebende und große Begehrende, hat sie sich doch niemals dem männlichen Blick auf die Frau unterworfen und sich niemals primär über die Liebe zu einem einzigen Mann, "dem Einzigen", definiert. Vielmehr ist sie als leidenschaftlich das Leben und die Liebe Liebende durchs Leben gegangen. So ist ihr ein klassisches Frauenschicksal erspart geblieben: sich in der Zukunft durch eine gescheiterte Liebe zu einem Mann in der Vergangenheit zu definieren.
Legendär ihr Ausspruch, als sie auf ihre den damaligen Moralvorstellungen frontal zuwiderlaufende Liebesbeziehung zu dem Modeschöpfer Pierre Cardin angesprochen wurde: "Homosexuell, heterosexuell – Hauptsache sexuell!"
Jeanne Moreau taugt als Rollenmodell einer selbstbestimmten Frau, mit einer unbändigen Lebenslust, einer unendlichen Lebensfreude, und mit einer unermesslichen Fähigkeit zur Melancholie zugleich. Sie ist das Modell eines emotional starken, ungeheuer vielfältigen Menschen: zugleich ganz verletzbar und beschädigt – und zu den größten Gefühlen des Glücks und der Lebensfreude fähig, des mit Freunden und geliebten Menschen geteilten Lebens. Ihre Freizügigkeit hat eben gar nichts mit plumper Promiskuität und sexueller Beliebigkeit zu tun, mit dieser schalen Variante von Emanzipation im Konsumzeitalter.
Die Dokumentation zeigt, wie sehr die Regisseure, mit denen zusammen sie gearbeitet hat, ebenso von ihr und ihrem Genie profitiert haben wie umgekehrt sie von ihnen. Nie war sie bloßes Objekt, bloße Frau im Sinne des vulgären Sexismus, der bis heute die Populärkultur dominiert. Durch ihre Macht und ihr Charisma, durch ihr Leben hat sie faktisch eine Gleichheit mit den Männern durchgesetzt, die eben als bloße feministische Forderung bis heute im luftleeren Raum steht.
In dieser Frau, in ihrem Leben zugleich wie in ihrer schauspielerischen Arbeit, ist die Utopie des wahren Lebens verkörpert. Man könnte sagen:
Ein Feminismus nicht des Geschlechterkampfes, sondern des wahren Lebens.
Quelle: Virginie Linhart Bild: Arte arte.tv
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